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Zum (Liga)-Leben zu wenig ...:Der FC Schalke 04 bleibt ein riesiges Rätsel - n-tv NACHRICHTEN

Eine starke erste Halbzeit, die Rückkehr des Hoffnungsträgers - doch am Ende steht beim FC Schalke das ernüchternde Remis gegen Werder Bremen. Beim heftig kriselnden Revierklub verbreiten Trainer Gross und Stürmer Huntelaar dennoch Optimismus.

Auf Schalke sind aktuell auch die kleinen Dinge große Meldungen. Über denselben Verlautbarungskanal, über den noch Tage zuvor die Rückkehr von Ajax-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar kommuniziert wurde, gab der Fußball-Bundesligist zur Wochenmitte die Verlängerung von zwei Großsponsoren bekannt. Dinge wie diese sind in der gegenwärtigen Situation nicht selbstverständlich, denn die Mannschaft des Großklubs steht derzeit am Ende der Bundesligatabelle. So etwas als Fanal für die dringend erforderliche Aufholjagd zu bezeichnen, wäre sicher überinterpretiert. Dazu hätten eher schon die Neuverpflichtungen getaugt, die Königsblau in den vergangenen Wochen getätigt hatte.

Werder Bremen - Schalke 04 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Mascarell (38.), 1:1 Möhwald (77.)
Bremen: Pavlenka - Veljkovic, Toprak (90.+1 Moisander), Friedl - Gebre Selassie, Maximilian Eggestein, Agu (46. Augustinsson) - Bittencourt, Mbom (46. Möhwald) - Sargent (61. Osako), Schmid (46. Rashica); Trainer: Kohfeldt.
Schalke: Fährmann - Becker, Kabak, Nastasic, Kolasinac - Stambouli, Mascarell (80. Thiaw) - Schöpf (46. Boujellab), Uth, Harit (70. William) - Hoppe (80. Huntelaar); Trainer: Gross.
Schiedsrichter: Sören Storks (Velen)
Gelbe Karten: - Stambouli (4), Fährmann (2), Huntelaar, Thiaw (2)                                                                          

Doch auch in Bremen bei Gastgeber Werder griffen die Namen der zurückgeholten Ex-Schalker Sead Kolasinac oder Klaas-Jan Huntelaar, der ziemlich sicher auf eine Meisterschaft mit Amsterdam in der niederländischen Eredivisie verzichtete, um seinem alten Verein aus der Misere zu helfen, nur bedingt. Mit dem Rückenwind der großen Namen wollten die Verantwortlichen der Knappen der verunsicherten Mannschaft Stabilität verleihen. Im leeren Weserstadion gelang das in der Summe nicht. 1:1 (0:1) trennten sich Grün-Weiß und Blau-Weiß, was aus Sicht der stark abstiegsbedrohten Schalker zu wenig ist. Immerhin blieb Huntelaar nach Spielschluss optimistisch. "Dieser Punkt ist ein kleiner Erfolg, auf dem wir aufbauen können", sagte der Niederländer. "Jetzt müssen wir in den nächsten Wochen einfach weiter machen."

Womöglich steckte dem 37-Jährigen noch der Schreck aus der Nachspielzeit in den Knochen, als Maxi Eggestein den Ball ins Tor der Gelsenkirchener bugsierte. Doch zum Glück für die Gäste stand Vorbereiter Theodor Gebre Selassie zuvor im Abseits, der Siegtreffer wurde vom Videoassistenten annulliert. Die Tabellensituation hat sich dadurch nur minimal verändert und könnte sich noch verschlimmern, wenn mit dem 1. FC Köln und Arminia Bielefeld zwei direkte Konkurrenten gegeneinander spielen. Aktuell hat der Ruhrpottklub sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, sollten die Rheinländer gewinnen, sind es neun. "Ein Befreiungsschlag war das heute sicher nicht, aber dieser Punktgewinn bringt uns absolut nach vorne", bekannte Schalkes Trainer Christian Gross nach Spielende. "Es ist kein Zweckoptimismus, wenn ich sage: Wir glauben daran, dass wir es noch schaffen können."

"Nicht mehr getraut, Fußball zu spielen"

Zumindest die erste Hälfte dieser Partie nährt diese Überzeugung. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge präsentierten sich die Schalker, bei denen Huntelaar zunächst nur auf der Bank saß, als das dominante Team. Allerdings machten es fahrige Bremer den Königsblauen auch nicht sehr schwer. Schon nach zwei Minuten hatte Matthew Hoppe nach einer verunglückten Rückgabe von Gebre Selassie die Führung auf dem Fuß, doch aus spitzem Winkel traf er nur das Außennetz. Bremens Coach Florian Kohfeldt hatte dem Gegner die Falle gestellt, ihm das Spiel zu überlassen und auf eigene Umschaltsituationen zu warten, bei denen sich Schalke über die gesamte Saison extrem anfällig zeigte. Allein: Blau-Weiß tappte nicht hinein. Die Knappen spielten konzentriert und belohnten sich nach einer tollen Kombination mit dem 1:0 durch Omar Mascarell (38.) Amine Harit hatte stark vorbereitet. Schalke hatte bis zum Pausenpfiff alles im Griff.

Nach dem Seitenwechsel aber - Kohfeldt hatte seine Mannschaft mit drei Wechseln umgekrempelt - verlor die Elf komplett den Faden und geriet mehr und mehr unter Druck. Schalke blieb im zweiten Durchgang ohne Torchance und kassierte nicht zu Unrecht den Ausgleich durch den eingewechselten Kevin Möhwald (76.), der vom ebenfalls eingewechselten Milot Rashica in Szene gesetzt worden war. Schlimmer noch als der Gegentreffer aber wiegt der erneut blutleere Auftritt der Mannschaft, die nach dem Seitenwechsel tatsächlich wie ein Absteiger agierte. "Wir sind immer mehr unter Druck geraten", so Huntelaar, der in der 80. Minute für Hoppe kam, dem Spiel aber keine Wende mehr geben konnte. "Wir haben uns nicht mehr getraut, Fußball zu spielen und zu oft die einfachen Lösungen mit langen Bällen gewählt."

Schwer zu verstehen bis heute ist, warum dieses nominell doch so hochkarätig besetzte Kollektiv so rasch verunsichert werden kann. Noch sind es 15 Spiele, in denen Schalke den Super-GAU abwenden kann. Der Glaube daran aber muss genährt werden mit Erfolgen. Fehlen die, sind die Verantwortlichen gut beraten, schon jetzt für die zweite Liga zu planen. An das Wunder zu hoffen, ohne einen Plan B, wäre leichtsinnig. Dass das mit extremen Einschnitten einhergehen muss, liegt auf der Hand. "Wir haben keine Mannschaft, die für die 2. Liga zusammengestellt ist", sagt Jochen Schneider, Vorstand Sport. "Da würde es gewaltige Veränderungen geben. Aber wir sind in der Pflicht, auch für die 2. Liga eine Lizenz zu beantragen."

"Finanziell nicht existenzbedrohend"

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Von entscheidender Bedeutung wird sein, wie sich die finanzielle Situation des Klubs darstellt. Immer wieder grassierten in den zurückliegenden Monaten Meldungen, dass Schalke extrem hoch verschuldet sei, ohne die Möglichkeit, personell zu reagieren. Das stimmt so nicht: Neben Huntelaar und Kolasinac überzeugte man jüngst den in Wolfsburg unglücklichen William von einem Wechsel. Der Brasilianer soll für mehr Offensivpower auf der rechten Seite sorgen. "Wir sind sehr froh, dass wir uns trotz eines knappen Budgets auf allen priorisierten Positionen - Links- und Rechtsverteidiger sowie Stürmer - verstärken konnten", so Schneider.

Zudem kursieren noch weitere Namen rund um den Schalker Markt, die in den letzten Stunden der am Montag zu Ende gehenden Wechselfrist noch verpflichtet werden und im Abstiegskampf helfen könnten. Kommen wird indes wohl niemand mehr. "Aktuell", erklärte Christian Gross am Samstag, "planen wir keine weiteren Verpflichtungen." Weil auch hier das Geld fehlt? "Auch wenn wir derzeit in einer ganz schwierigen sportlichen Situation stecken, ist sie finanziell nicht existenzbedrohend", so Schneider. "Vielmehr ist sie maximal herausfordernd." Insofern ist die Meldung aus dem Sponsorenbereich, die den Finanzrahmen um rund sechs Millionen Euro ausweitete, die einzig gute in diesen trüben Tagen gewesen.

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