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Trennung: Kim Kardashian und Kanye West lassen sich scheiden - Süddeutsche Zeitung - SZ.de

Kim Kardashian und Kanye West lassen sich scheiden. Überraschend ist diese Nachricht nicht, es war schon seit vielen Monaten darüber spekuliert worden; am Freitag sind die Unterlagen beim Los Angeles Superior Court eingegangen. Nun geht es um die vier gemeinsamen Kinder North, Saint, Psalm und Chicago sowie ein geschätztes Vermögen von 900 Millionen (Kardashian) und 1,3 Milliarden Dollar (West).

Wer sich für das Privatleben von Promis interessiert, der weiß, dass es bei Trennungen oft ziemlich schmutzig zugeht. Nur so viel: Es dauerte 19 Monate, bis die 72-Tage-Ehe zwischen Kardashian und dem Basketballspieler Kris Humphries geschieden war - im Juni 2013, kurz vor der Geburt des ersten Kardashian-West-Kindes und dem Antrag von Kanye an Kim.

Nach allem, was derzeit in Los Angeles über diese Scheidung zu hören ist, dürfte es eine der freundschaftlichsten Trennungen der Promi-Geschichte werden. Es sieht so aus, als hätten die beiden nach sechseinhalb Jahren Ehe einfach nur festgestellt, dass sie zum einen nicht mehr viel gemeinsam haben - West lebte die vergangenen Monate weitgehend abgeschieden auf seiner Ranch im US-Bundesstaat Wyoming, Kardashian in der Villa in Hidden Hills bei Los Angeles.

Sie haben offenbar auch festgestellt, dass sie künftig jeweils Dinge machen wollen, bei denen der Partner nicht nur nicht mehr helfen kann wie bisher (sie waren ja Meister in der Kunst, sich gegenseitig und gerne mal mit Skandalen zu pushen), sondern dass der andere nur stören würde.

Kardashian, 40, will dem exponierten und exaltierten Lebensstil ihrer Reality-Show-Familie (die gerade einen Mega-Deal mit dem Disney-Konzern abgeschlossen hat) entsagen, sie studiert Jura und will im Jahr 2022 die Anwalts-Prüfung ablegen. Danach will sie sich für eine Reform des Strafrechts einsetzen, eine politische Karriere ist nicht ausgeschlossen.

Kardashian strebt wohl das gemeinsame Sorgerecht für die Kinder an

Ein Ehemann, der an einer bipolaren Störung leidet, immer wieder mit grotesken Aussagen ("400 Jahre Sklaverei - das hört sich für mich nach einer bewussten Entscheidung an.") und verstörenden Auftritten (anlässlich der Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten sprach er in Kampfmontur weinend darüber, dass es bei Tochter North während der Schwangerschaft Gespräche über eine Abtreibung gegeben habe) auffällt, ist da nicht hilfreich.

Es gibt selbst bei Leuten, die scheinbar ihr komplettes Leben mit der Welt teilen, eine Grenze, und die hatte West mit seiner Kandidatur offenbar überschritten. Die Kardashian-Familie ist nicht gerade bekannt dafür, zimperlich mit Steinen auf dem Karriereweg umzugehen. Andererseits hatte sich West, 43, immer wieder über den Kardashian-Lifestyle echauffiert und die Matriarchin Kris Jenner öffentlich "Kris Jong-Un" genannt. Es scheint also, dass beide dem Leben, das sie in den vergangenen Jahren geführt haben, abschwören, jedoch in jeweils andere Richtungen gehen wollen.

Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass Kardashian das gemeinsame Sorgerecht für die Kinder anstrebt und sich finanziell am Ehevertrag orientieren will, auch bei Zukäufen während der Ehe wie der Villa in Hidden Hills, die sie 2014 für knapp 20 Millionen Dollar erworben und dann für etwa 40 Millionen Dollar renoviert haben. Kardashian beschäftigt zwar die Anwältin Laura Wasser, die bekannt ist für knifflige Trennungen (Angelina Jolie von Brad Pitt etwa), doch vermutet selbst das Promi-Portal TMZ, dass es eine Scheidung in aller Freundschaft werden dürfte.

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