Stand: 16.03.2021 22:57 Uhr
Lehrstunde statt Fußballwunder: Borussia Mönchengladbachs Horrorserie hat auch gegen das übermächtige Manchester City kein Ende gefunden. Immerhin war der Auftritt diesmal mutiger als im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse.
Das trotzdem deutlich unterlegene Team des scheidenden Trainers Marco Rose verlor am Dienstag (16.03.2021) gegen den englischen Tabellenführer 0:2 (0:2) und blickt schweren Zeiten entgegen. Kevin De Bruyne (13. Minute) und Ilkay Gündogan (18.) sorgten in Budapest mit einem frühen Doppelschlag für die siebte Gladbacher Pflichtspielniederlage in Serie.
"Eine Nummer zu groß"
"Manchester City war eine Nummer zu groß für uns", sagte Gladbachs Trainer Marco Rose. "Es ist unglaublich, mit welcher Ruhe und Klarheit sie immer wieder Lösungen finden. Da kann man nur gratulieren." Ähnlich beurteilte auch Kapitän Lars Stindl die beiden Spiele gegen Man City. "Wir haben gegen eine der weltbesten Mannschaften gespielt. Die waren uns in 180 Minuten einfach überlegen. Wir haben wenig Zugriff gehabt, City hat es unfassbar gut gemacht", sagte Stindl.
Nach 20 Minuten war das Thema durch
Nach nicht einmal 20 Minuten war angesichts des 0:2 im Hinspiel an gleicher Stelle der Stecker gezogen. In der Folge ließ es die Startruppe von Teammanager Pep Guardiola lockerer angehen, hatte aber stets alles im Griff. Gladbach hat somit seit Roses angekündigtem Abschied zu Borussia Dortmund sämtliche Begegnungen verloren.
Sollte die Borussia am Samstagabend im Krisen-Gipfel bei Schlusslicht Schalke 04 Pleite Nummer acht kassieren, wäre dies die Einstellung des Vereinsrekords aus dem Jahr 1989 und würde wohl die ohnehin erzürnten Fans endgültig auf die Barrikaden bringen.
Rose wollte ins Risiko gehen
"Mit einem 1:0 im Rücken kann noch was gehen", hatte Rose vor Anstoß voller Hoffnung gesagt und angekündigt, "ins Risiko gehen" zu wollen. Doch von einer Führung war die Borussia von Beginn an weit entfernt. Manchesters Passmaschine um Nationalspieler Gündogan lief auf Hochtouren und leistete sich gegen die auf Konter lauernden Gladbacher fast keine Fehler.
Der 20 Jahre alte Phil Foden zwang Yann Sommer (7.) zu einer ersten Parade, auf der Gegenseite sorgte Breel Embolo mit einem abgefälschten Schuss immerhin für etwas Gefahr (8.). Der bullige Embolo ersetzte den zuletzt glücklosen Alassane Plea und griff im Verbund mit Marcus Thuram und Kapitän Lars Stindl die City-Defensive früh an. Der Ertrag war allerdings überschaubar.
Hammer von De Bruyne
Kurz darauf ging es es dann für die überforderte Borussia-Abwehr viel zu schnell - und für City viel zu einfach. Erst hämmerte De Bruyne den Ball mit links zur Führung unter die Latte, wenig später düpierte Foden mit einem klugen Pass auf Gündogan die Defensive des fünfmaligen deutschen Meisters. Der seit Wochen stark aufspielende Gündogan schob ein, die Gladbacher Chancen sanken quasi auf Null.
Man City schaltete nun einen Gang zurück, behielt aber stets die Kontrolle. Immerhin: Gladbach steckte nicht auf und hatte kurz vor der Pause die Chance zum Anschluss, als der agile Embolo knapp am rechten Pfosten vorbeischoss (41.).
Knapp über 20 Prozent Ballbesitz
In den ersten 45 Minuten verzeichnete die in der Bundesliga auf Rang zehn abgerutschte Borussia nur 22,2 Prozent Ballbesitz, aber immerhin drei Schüsse aufs Tor - mehr als im gesamten Hinspiel. Nach der Pause fehlte es der Begegnung sowohl an Spannung als auch an Tempo. Gladbach war angesichts der ständigen Positionswechsel bei City überfordert, verhinderte aber zumindest eine höhere Pleite.
Die Gladbacher spielen nun am Samstag in der Bundesliga auf Schalke, dann geht es am Dienstag bei der TSG Hoffenheim weiter. Für Man City geht es in der Liga am 3. April mit dem Top-Spiel bei Leicester City weiter.
Quelle: sportschau.de
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