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Das Bundes-Karussell: Flick darf nur unter einer Bedingung zum DFB - Abendzeitung

München - Der Wunschkandidat macht es nicht - und zwar unter keinen Umständen. Selbst im Falle einer vorzeitigen Entlassung beim FC Liverpool würde Jürgen Klopp (53) die Nachfolge von Joachim Löw (61) als Bundestrainer ablehnen. "Dass ich so oft gefragt wurde, ist ja erstmal eine Ehre", sagte Klopp bei Sky, "aber nein! Ich habe ja einen Vertrag, und selbst wenn Liverpool mich jetzt rausschmeißen würde, wenn meine Zeit dann hier rum ist, dann werde ich ganz sicher ein Jahr Pause machen. Das ist auch klar. Also funktioniert es einfach nicht." Basta. Das Klopp-Machtwort. Zumindest für den Sommer 2021. Und danach?

Bundestrainer: Klopp hat derzeit kein Interesse

"Jetzt wird ein neuer Trainer kommen, und wenn der 2022 und 2024 erfolgreich ist, dann wird nach mir kein Hahn krähen", ergänzte der Liverpool-Coach: "Und das ist dann auch gut so." Klopp wollte daher auch nicht verraten, was ihn generell am Bundestrainer-Amt reizen würde. "Alles, was ich dazu sagen würde, würde gegen mich verwendet und mir irgendwann aufs Brot geschmiert werden", sagte er.

Der Traum von Klopp als Bundestrainer wird also vorerst nicht wahr werden, deshalb braucht der DFB eine andere Lösung für die Zeit nach der EM.

Die AZ checkt einige Kandidaten: Das Bundes-Karussell.

Hansi Flick (56): Neben Klopp ist Bayerns Sextuple-Trainer der Wunschkandidat des DFB. Flick war lange als Co-Trainer der Nationalmannschaft tätig, 2014 hatte er gemeinsam mit Löw großen Anteil am WM-Triumph. Der Bayern-Coach kennt die Strukturen des Verbandes bestens, er war auch als DFB-Sportdirektor tätig. Im Februar sagte Flick: "Ich fühle mich in München wohl, ich fühle mich im Verein wohl. Ich habe eine tolle Mannschaft, ein tolles Trainer-Team, einen tollen Staff drumherum." Er habe daher "im Moment überhaupt keine Veranlassung, daran irgendetwas zu verändern." Zu diesem Zeitpunkt war Löws Job aber auch noch nicht zu haben.

Flick, der mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic öfter mal Meinungsverschiedenheiten hat, kann sich die Aufgabe als Bundestrainer grundsätzlich vorstellen. Aber lässt ihn Bayern trotz laufenden Vertrags bis 2023 wirklich gehen? Das sei "überhaupt kein Thema", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: "Wir werden nicht die Probleme des DFB lösen."

Julian Nagelsmann (33): Auch der junge Coach von RB Leipzig steht aktuell nicht als Löw-Nachfolger zur Verfügung. "Die nächsten Jahre will ich auf jeden Fall Vereinstrainer bleiben", sagte Nagelsmann. Ob die Aufgabe ihn irgendwann reizen könnte, sei wegen der langen Zeit "nicht wirklich gut zu beantworten. Aber klar, es ist für jeden Trainer eine Ehre, von einer sehr erfolgreichen Fußballnation Nationaltrainer zu sein."

Die Personalie Nagelsmann ist trotzdem spannend. Denn sollte Flick doch im Sommer zum DFB wechseln, wäre er der Favorit auf den Trainerposten beim FC Bayern. Nicht unmöglich.

"Rangnick will den Generalschlüssel haben"

Ralf Rangnick (62): "Wenn man sich für Ralf Rangnick entscheidet, dann entscheidet man sich für einen Nationaltrainer, der das Heft des Handelns, den Generalschlüssel in die Hand bekommen will", sagt Christoph Daum, der selbst beinahe mal Bundestrainer geworden wäre: "Dann würde das für viele Personen beim DFB einen riesigen Einschnitt bedeuten."

Speziell für DFB-Direktor Oliver Bierhoff (52), der Macht an Rangnick abgeben müsste. Unwahrscheinlich.

Stefan Kuntz (58): Der U21-Nationaltrainer genießt im DFB aufgrund seiner Erfolge und seines loyalen Auftretens hohes Ansehen. Löw selbst hatte den Europameister von 1996 als einen möglichen Nachfolger ins Gespräch gebracht: Kuntz leiste "hervorragende Arbeit" und habe "eine sehr gute Ansprache an die Mannschaft" mit sehr viel Empathie.

Jogi Löw geht wird nach der Europameisterschaft sein Amt als Bundestrainer niederlegen.
Jogi Löw geht wird nach der Europameisterschaft sein Amt als Bundestrainer niederlegen. © imago images / Sven Simon

Marcus Sorg (55): Löws derzeitiger Co-Trainer gilt nur als Außenseiter. Sorg könnte aber als Übergangslösung installiert werden, bis die Wunschkandidaten Klopp oder Flick verfügbar sind.

Und was macht Löw selbst? Der Bundestrainer erklärte bei Sport1, "total motiviert" für die EM zu sein. Und: "Meine Trainerlaufbahn wird danach nicht vorbei sein. Denn ich liebe die tägliche Arbeit auf dem Platz und das individuelle Training mit den Spielern."

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