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Heiratsurkunde: Haben Meghan und Harry im Interview gelogen? Queen reagiert auf Vorwürfe - fr.de

  • Ines Alberti

    vonInes Alberti

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Eine Trauung nur vor dem Erzbischof von Canterbury im eigenen Garten - so beschreibt Herzogin Meghan ihre Hochzeit vor der Hochzeit mit Prinz Harry. Doch laut Heiratsurkunde stimmt das nicht.

  • Herzogin Meghan sagte im Oprah-Interview, sie und Prinz Harry hätten bereits vor ihrer großen Hochzeit allein im Garten geheiratet.
  • Die Heiratsurkunde spricht allerdings eine andere Sprache.
  • Das Königshaus erwägt nach Rassismus-Vorwürfen, einen Diversitätsbeauftragten einzustellen.

Los Angeles/London - Das Interview von Talkmasterin Oprah Winfrey mit Prinz Harry und Herzogin Meghan hat so manche Enthüllung bereitgehalten. Eine der bislang weniger diskutierten ist die Hochzeit des Paars. Royale Hochzeiten sind für gewöhnlich und auch im Fall der Sussex ein Medienspektakel, bei dem weltweit Millionen Menschen die Augen auf das entsprechende Königshaus richten.

Doch unter solchem Trubel wollten Harry und Meghan ihre Ehe offenbar nicht eingehen: Meghan verriet im Interview mit Oprah, sie und Harry hätten drei Tage vor der großen Zeremonie am 19. Mai 2018 in ihrem Garten geheiratet. „Weißt du, drei Tage vor unserer Hochzeit haben wir geheiratet. Niemand weiß das. Die Gelübde, die wir eingerahmt in unserem Zimmer haben, das waren nur wir beide in unserem Garten mit dem Erzbischof von Canterbury“, erzählt Meghan, während sie Oprah Winfrey ihr Hühnergehege zeigt.

Harry und Meghan: Laut Heiratsurkunde keine Hochzeit im Garten

An sich wäre eine geheime Hochzeit vor der Hochzeit für Harry und Meghan nicht überraschend, nachdem sie sich in vielen Dingen weniger traditionell geben als etwa Prinz William und Herzogin Kate. Aber jetzt kommt heraus: Es hat keine Hochzeit im Garten gegeben. Laut ihrer Heiratsurkunde wurden sie am 19. Mai 2018 in der Kapelle St. George auf Schloss Windsor vermählt. Die britische Boulevard-Zeitung „The Sun“ hatte eine Kopie der Urkunde gekauft.

Aus dieser ist neben dem Datum und dem Ort der Trauung ersichtlich, dass als Trauzeug:innen Harrys Vater Prinz Charles und Meghans Mutter Doria Ragland angegeben sind - nach Meghans Angaben waren diese bei der Hochzeit im Garten nicht dabei. Doch generell braucht es in Großbritannien zwei Zeug:innen, um eine Trauung ordnungsgemäß durchzuführen.

Hochzeit im Garten: „Meghan ist offensichtlich verwirrt“

Ein ehemaliger leitender Angestellter des Büros des Erzbischofs von Canterbury sagte gegenüber „The Sun“: „Es tut mir leid, aber Meghan ist offensichtlich verwirrt und eindeutig falsch informiert. Sie haben nicht drei Tage vorher vor dem Erzbischof von Canterbury geheiratet“, so Stephen Borton. Die von ihm mitgestaltete Sonderlizenz habe es ihnen ermöglicht, in Windsor zu heiraten. „Was dort am 19. Mai 2018 geschah und von Millionen Menschen auf der ganzen Welt gesehen wurde, war die offizielle Hochzeit, die von der Church of England und dem Gesetz anerkannt wurde“, sagte Borton weiter.

Borton vermute, dass Harry und Meghan eigene Gelübde ausgetauscht haben, was in Mode sei, und diese vor dem Erzbischof gesagt haben. Das Büro des Erzbischofs selbst weigerte sich laut „The Daily Beast“, Stellung dazu zu beziehen.

Harry und Meghan: Hochzeit im Garten hat nicht stattgefunden

Der Priester Mark Edwards aus Newcastle habe sich persönlich beim Büro des Erzbischofs von Canterbury informiert, ob die Garten-Hochzeit von Harry und Meghan tatsächlich geschehen sei. Er habe Klarheit zu der Behauptung haben wollen, da er während der Corona-Lockdowns zahlreiche Anfragen nach Trauungen im Freien bekommen habe. Die habe er allesamt ablehnen müssen, da das Gesetz besage, dass Hochzeiten vor der Church of England nur in einem zertifizierten Gotteshaus und nicht im Freien stattfinden dürften.

Edwards erklärt sich die unterschiedlichen Darstellungen damit, dass es möglicherweise ein Missverständnis gegeben habe, weil „Meghan Amerikanerin ist“. Das Büro des Erzbischofs von Canterbury habe ihm gesagt, der Bischof „hatte ein privates Gespräch mit dem Paar im Garten über die Hochzeit, aber ich kann Ihnen versichern, keine Hochzeit hat stattgefunden bis zu dem im Fernsehen übertragenen Ereignis.“ Es sei im öffentlichen Interesse des Leiters der Kirche, das richtigzustellen.

Harry und Meghan: Unstimmigkeiten lenken von Rassismus-Vorwürfen ab

Die Garten-Hochzeit ist eine von mehreren Unstimmigkeiten des Interviews von Harry und Meghan mit Oprah Winfrey. Kritiker:innen des Paars stürzen sich auf Diskrepanzen wie diese, möglicherweise, um von einer der verstörenderen Offenbarungen abzulenken: dem Vorwurf des Rassismus in der Königsfamilie. Harry sei wegen Meghans Herkunft mit der Sorge eines Familienmitglieds über die Hautfarbe des Nachwuchses konfrontiert worden.

Auf diesen Vorwurf scheint das Königshaus nun in gewisser Weise zu reagieren, nachdem das Thema Rassismus bislang nur oberflächlich in einem Satz eines kurzen Statements angesprochen wurde. „Die aufgeworfenen Probleme, besonders das der Rasse, sind besorgniserregend. Während einige Erinnerungen variieren dürften, werden sie sehr ernst genommen und werden von der Familie privat thematisiert werden“, hieß es in dem Statement nach dem TV-Interview von Harry und Meghan. Auch Prinz William äußerte sich in einem Satz zu den Vorwürfen.

Nach Interview von Harry und Meghan: Buckingham Palace erwägt Diversitätsbeauftragten

Jetzt erwägt die Royal Family übereinstimmenden Medienberichten zufolge, einen Diversitätsbeauftragten einzustellen. Eine anonyme Quelle sagte sagte gegenüber CNN: „Diversität ist ein Thema, das in den royalen Haushalten sehr ernst genommen wird.“

Man habe die „Richtlinien, Vorgehensweisen und Programme“ zur Hand, „aber wir haben nicht den Fortschritt in Sachen Repräsentation gesehen, den wir gern hätten und es muss mehr getan werden, wir können uns immer verbessern“, sagte die Quelle weiter. „Die Arbeiten dazu sind bereits seit einiger Zeit im Gange und werden von der Familie voll unterstützt“, fügte die Quelle hinzu. Diversitätsbeauftragte seien „etwas, das geprüft werden muss“, aber es sei noch zu früh, um verbindliche Pläne bekanntzugeben. Mit Herzogin Meghan ist das britische Königshaus jedenfalls um eine - wenn nicht die bislang einzige - Repräsentantin von Vielfalt ärmer. (Ines Alberti)

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