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Die EM-Vorschau: Gruppe A: Italien ist schon da, wo Löw hin wollte - n-tv NACHRICHTEN

Noch 2018 muss die italienische Nationalmannschaft bei der WM zuschauen. Doch pünktlich zur EM ist die Squadra Azzurra in absoluter Topform. Bei den anderen drei Mannschaften in der Gruppe A sind Prognosen dagegen schwieriger.

Am 11. Juni 2021 beginnt die EM 2020 mit einjähriger Verspätung. Das in ganz Europa ausgetragene Turnier wird erstmals mit 24 Teams gespielt. Aus den insgesamt sechs Gruppen (A bis F) können sich bis zu drei Länder für das Achtelfinale qualifizieren. Wenig ist klar vor dieser Europameisterschaft, aber eins steht fest: Die Finalrunde mit den beiden Halbfinals und dem Finale wird ab dem 6. Juli im Londoner Wembleystadion gespielt. Vorher gibt es für einige Nationen einen wilden Ritt mit Spielorten zwischen Sevilla und Baku. Wir blicken vorab jeden Tag auf eine Gruppe. Auf Gruppe B folgt heute Gruppe A. Dort kämpfen der nicht mehr so geheime Geheimfavorit Italien, die Türkei, die Schweiz und Wales um den Einzug in die K.o.-Runde.

Auf diesen Spieler sollten Sie achten?

Eigentlich wird für die meisten Fußball-Profis im Alter von 35 Jahren der Ruhestand ein Thema. Nicht so bei Burak Yilmaz. Dabei hat der Türke in seiner Karriere eigentlich fast alles erlebt. Als erst zweiter Profi überhaupt trug er das Trikot der vier größten türkischen Vereine: Besiktas, Galatasaray, Fenerbahçe und Trabzonspor. Mit zwei türkischen Meisterschaften und diversen Pokalen hätte er das aktive Fußballerdasein langsam ausklingen lassen können. Vergoldet hatte er sich es ohnehin mit einem kurzen Gastspiel in China.

Doch nicht so der 35-jährige "König" Yilmaz. Trotz seines inzwischen fortgeschrittenen Fußballeralters wagte sich der bullige Mittelstürmer noch ein zweites Mal ins Ausland und heuerte beim OSC Lille in Frankreich an. Dort schrieb er ein kleines Fußballmärchen mit. Nach zehn Jahren wurde der Verein erstmals wieder französischer Meister und verwies das scheinbar übermächtige Paris St. Germain auf den zweiten Platz. Yilmaz trumpfte dabei mit 16 Treffern in 28 Spielen auf und wurde Lilles Top-Torschütze. Ende März netzte er in der WM-Qualifikation gleich dreimal gegen die Niederlande ein. Aber ob er die Türkei bei der EM in die K.o.-Runde schießen kann?

Das sollten Sie unbedingt wissen:

27 Spiele sind es inzwischen, die Trainer Roberto Mancini mit der italienischen Nationalmannschaft ungeschlagen ist. Als der 56-Jährige die Squadra Azzurra im Mai 2018 übernahm, befand die sich am absoluten Tiefpunkt: Bei der WM 2018 durfte die Fußballnation nur zuschauen. Doch dann kam Mancini. Was bei Joachim Löw und dem DFB-Team deutlich schwerfälliger war, ging bei ihm deutlich leichter von der Hand. Der Coach, der schon Manchester City 2012 zur ersten Meisterschaft seit einer gefühlten Ewigkeit geführt hatte, krempelte Italiens Nationalelf erfolgreich um. Während Löw gleich drei verdiente Stützen der Mannschaft verabschiedet hat, machte Mancini das Gegenteil: Er lud fleißig Spieler ein und testete zahlreiche Aufstellungen. In seiner Amtszeit setzte er mehr als 70 verschiedene Spieler ein, sogar der Freiburger Vincenzo Grifo bekam seine Chance.

Einen schleichenden Generationenwechsel gab es trotzdem. Im italienischen Tor wird es ein ganz ungewohntes Bild geben: Erstmals seit 1998 gehört Gianluigi Buffon nicht mehr zum Turnierkader - die EM 2000 mitgerechnet, die er nur wegen eines gebrochenen Daumens verpasste. Der nicht weniger talentierte 22-jährige Gianluigi Donnarumma macht den 42-jährigen "Gigi" (fast) vergessen. Ex-Weltmeister Daniele de Rossi, der jahrelang das Mittelfeld beackerte, wechselte neben Mancini auf die Trainerbank. Vor der Abwehr zieht nun der 23-jährige Manuel Locatelli, der (noch) bei US Sassuolo spielt, die Fäden.

Schon jetzt ist klar, wer ins EM-Finale will, der muss wohl an Italien und diesem unheimlichen 27-Spiele-Lauf vorbei. Die jüngsten acht Partien gewann die Mancini-Elf mit insgesamt 25:0 Toren. Spielerisch gehört das Catenaccio der Vergangenheit an, die Italiener setzen auf Ballbesitzfußball. Auch innerhalb des Teams liegt etwas in der Luft: Der erfahrende Kapitän Giorgo Chiellini spricht von einer "magischen" Atmosphäre. Das sind alles sehr, sehr starke Argumente für die Squadra Azzurra. Mancini gibt unterdessen nichts weniger als das Finale als Ziel aus. Und so ganz nebenbei könnten sie auch ihren unheimlichen Lauf zu einem nationalen Rekord ausbauen - noch fehlen drei Spiele.

Dieses Spiel sollten Sie auf keinen Fall verpassen:

In Gruppe A ist (fast) alles möglich. Auch wenn es erst nicht danach klingt, macht das die Partie Schweiz gegen Wales so spannend. Für die Waliser ist es die inzwischen dritte EM-Teilnahme. Nach einem halben Jahrhundert Abstinenz gab die Rugby-Nation 2016 furios ihr Turnier-Comeback. Dort wurde es direkt sensationell: Das Team um Gareth Bale schmiss damals Geheimfavoriten Belgien raus und erreichte als krasser Außenseiter das Halbfinale. Ob es diesmal für die Truppe um den angeblich karrieremüden Bale und ohne Coach Ryan Giggs, der sich wegen häuslicher Gewalt vor Gericht verantworten muss, genauso weit reicht? Am Samstag um kurz nach 17 Uhr wissen Sie mehr.

Denn auf der Gegenseite warten die Eidgenossen mit zumindest leichtem Sensationspotenzial. Sollten Sie die Bundesliga halbwegs aufmerksam verfolgen, wenn Sie die meisten Gesichter wiedererkennen. Dazu kommen noch Kapitän Granit Xhaka und Liverpool-Profi Xherdan Shaqiri. Bei beiden lief es zuletzt jedoch nicht so wirklich. Anders als Shaqiri bei Jürgen Klopps FC Livepool spielt Xhaka immerhin beim dauerkriselnden FC Arsenal regelmäßig. Das Potenzial ist da, die letzten Ergebnisse sahen zuletzt okay aus: Sollte Trainer Vladimir Petkovic mit der "Nati" gegen Wales gut ins Turnier starten, könnte sich daraus etwas entwickeln.

Hier wird gespielt:

Fans, die zu den Spielen ihres Teams reisen, sollten sich in der Gruppe A auf jeden Fall ein gutes Buch mitnehmen. Denn - abgesehen von den Italienern, die in Rom spielen - werden in der Gruppenphase ordentlich Flugmeilen gesammelt. Die Gruppe A spielt im Olympiastadion Rom und im Nationalstadion in Aserbaidschans Hauptstadt Baku.

Beide Stadien liegen nicht nur etwas mehr als 3100 Kilometer auseinander, auch bei der erlaubten Kapazität gibt es Unterschiede: In Baku dürfen 50 Prozent der Plätze besetzt werden, mehr Menschen als die erlaubten 34.500 dürfen nur in Budapest ins Stadion. In Rom dürfen dagegen nur rund 18.000 Menschen die Spiele verfolgen (25 Prozent der Auslastung).

Was eine kontinentale EM bedeuten kann, bekommen derweil die Schweizer zu spüren. Zwischen ihren beiden Spielorten liegen knapp 4,5 Flugstunden. Die Eidgenossen spielen den Auftakt gegen Wales erst in Aserbaidschan, um dann für die zweite Partie gegen Italien nach Rom zu reisen. Nach insgesamt 6210 Kilometern in der Luft absolvieren die Schweizer ihr letztes Gruppenspiel gegen die Türkei wieder in Baku. Und, sollten sie Glück (oder Pech) haben, geht ihre Reise im Achtelfinale weiter.

Jetzt sind Sie dran! Wer wird die Gruppe gewinnen?

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