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Werder Bremen-Ex Marko Arnautovic: EM-Aus wegen Rassismus-Skandal? - deichstube.de

Jetzt also doch! Ex-Werder-Bremen-Profi Marko Arnautovic droht nach seinem beleidigenden Torjubel im EM-Spiel gegen Nordmazedonien eine Sperre und eventuell sogar das Aus bei der Fußball-Europameisterschaft.

Die UEFA teilte am Dienstag mit, ein Ethik- und Disziplinarverfahren gegen den 32 Jahre alten österreichischen Nationalspieler eingeleitet zu haben – schon im Spitzenspiel der Gruppe C am Donnerstag gegen die Niederlande könnte Marko Arnautovic fehlen. Dem Stürmer (2010 bis 2013 bei Werder Bremen) wird vorgeworfen, nach seinem Tor zum 3:1-Endstand während der Partie am Sonntag den gegnerischen Spieler Ezgjan Alioski beleidigt und dabei auch rassistische Äußerungen getätigt zu haben.

Der Verband Nordmazedoniens hatte am Montagabend mitgeteilt, ein Beschwerdeschreiben an die UEFA geschickt zu haben, in dem „die schärfste Strafe für den österreichischen Nationalspieler“ gefordert werde. Was genau Arnautovic rief, ist unklar. „Das Publikum jubelte und ich konnte nicht genau hören, was Marko Arnautovic mir zurief“, sagte Alioski am Dienstag.

Unmittelbar nach dem Tor am Sonntag war zu sehen gewesen, wie David Alaba, der Kapitän der Österreicher, versucht hatte, Arnautovic beim Jubeln den Mund zu zu halten. Der Stürmer hatte anschließend die Kritik an seinem Verhalten klar zurückgewiesen. „Ich bin kein Rassist und werde niemals einer sein“, hatte Arnautovic am Montag im Teamquartier im österreichischen Seefeld betont.

Werder Bremen-Ex-Spieler Marko Arnautovic bei der EM: Sperre nach rassistischen Äußerungen?

Bei Instagram fügte der frühere Profi des SV Werder Bremen hinzu: „Es gab gestern ein paar hitzige Worte in der Emotion des Spiels, für die ich mich entschuldigen möchte - besonders bei meinen Freunden in Nordmazedonien und Albanien.“ Der Nordmazedonier Ezgjan Alioski hatte nach der Partie gesagt, Arnautovic habe sich schon unmittelbar nach dem Spiel bei ihm entschuldigt. „Nach dem Spiel kam er in unseren Umkleideraum, schüttelte mir die Hand und entschuldigte sich. Er kam als Freund, wir haben uns auf Deutsch unterhalten und verstanden“, sagte Leeds-Profi Alioski, der lange in der Schweiz aktiv war.

Das Treffen bestätigte auch eine Sprecherin des österreichischen Verbandes am Dienstag. Beide Spieler hätten sich noch auf dem Platz und später in der Kabine ausgesprochen. Der Verband rechne jetzt damit, eine Stellungnahme abzugeben. „Das ist ein völlig normaler Vorgang“, sagte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer der Nachrichtenagentur APA.

Unmittelbar nach der Partie hatte die UEFA noch keine Ermittlungen aufgenommen. Rassistische Äußerungen würden von der UEFA hart bestraft werden, im schlimmsten Fall könnte für Marko Arnautovic die EM vorbei sein. Schon eine Sperre für das Niederlande-Spiel wäre für ihn bitter, hat er doch einst in der Ehrendivision für Twente Enschede gespielt. Von dort war er 2010 zu Werder Bremen gewechselt.

Werder Bremen-Ex-Profi: Wird Marko Arnautovic gesperrt? Österreicher befürchten „herben Verlust“

Die Nordmazedonier schrieben am Montag, man sei immer „gegen Nationalismus, Diskriminierung und alle anderen Formen von Beleidigungen und Ausbrüchen, die nicht im Sinne des Fußballs und der Werte stehen, für die wir alle zusammenstehen“. Man werde immer aufstehen und die Interessen und Würde der nordmazedonischen Nationalspieler verteidigen, wo immer sie auftreten würden.

Für die Österreicher wäre der Ausfall von Marko Arnautovic eine deutliche Schwächung. Er wisse zwar nicht genau, was die Einleitung eines Verfahrens durch die UEFA genau bedeuten würde. „Aber natürlich wäre das ein extrem herber Verlust. Wir hoffen das Beste, er würde uns schon sehr fehlen“, sagte Österreichs Abwehrchef Martin Hinteregger am Dienstag in einer Online-Medienrunde im Trainingscamp in Seefeld.

Der Verteidiger von Eintracht Frankfurt wollte den Vorfall insgesamt nicht überbewerten. „Wir besprechen intern, was da los ist. Aber wenn uns das groß mitnehmen würde, dann nimmt uns jeden Tag etwas mit“, sagte Hinteregger. „In 90 Minuten passieren auf dem Platz ganz andere verbale Dinge. Ich bin da auch kein Kind von Traurigkeit. So soll es auch sein. Nach 90 Minuten gibt man sich dann die Hand und alles ist gut.“ Leipzigs Marcel Sabitzer hielt sich mit einer Einordnung zurück. „Ich will das nicht groß kommentieren. Aber natürlich wäre es ein großer Verlust, wenn er nicht spielen könnte“, sagte Sabitzer. (dpa)

Zur ersten Meldung vom 14. Juni 2021:

Wutanfall nach EM-Tor: Ex-Werder Bremen-Profi Marko Arnautovic entschuldigt sich „bei meinen Freunden“

Bukarest/Seefeld – Was genau mit ihm los war in jenem Moment, blieb auch am Tag danach ungeklärt. Nur eines wollte Marko Arnautovic, der Ex-Werder-Bremen-Profi, am Montag unbedingt geklärt wissen: „Ich bin kein Rassist!“ Genau in diesen Verdacht war der österreichische Nationalspieler jedoch geraten, nachdem er sein Tor zum 3:1-Sieg über Nordmazedonien im EM-Gruppenspiel recht ungewöhnlich bejubelt hatte.

Marco Arnautovic schimpfte, tobte und war auch von Mitspieler David Alaba kaum zu bändigen. Aber rassistische Beleidigungen gegen seinen nordmazedonischen Gegenspieler Ezgjan Alioski? Nein, die habe es nicht gegeben, beteuerte Arnautovic, der mit seinen Erklärungen in die Offensive gegangen war. Es war erkennbar: Arnautovic, der seit zwei Jahren bei Shanghai Port in China spielt, wollte die gegen ihn gerichteten Vorwürfe aus der Welt schaffen.

Unangemeldet tauchte der 32-Jährige am Montag auf einer Pressekonferenz der österreichischen Mannschaft auf und schilderte den Grund für den Wut-Jubel so: „Es war ein Wortgefecht in den Emotionen, von der einen wie von der anderen Seite.“ Aber von rassistischen Motiven sei dieses Wortgefecht nicht geleitet gewesen, so Arnautovic: „Meine Freunde, die zu meiner Familie herangewachsen sind, sind von überall auf der Welt.“

Marco Arnautovic spielte von 2010 bis 2013 bei Werder Bremen

Hintergrund der Mutmaßung: Während Marco Arnautovic serbische Wurzeln hat, stammt die Familie von Alioski aus Albanien, und zwischen diesen beiden Nationen ist das Verhältnis von jeher angespannt. Der ehemalige Bremer, der zwischen 2010 bis 2013 in 84 Spielen das Trikot des SV Werder Bremen trug und dabei 16 Tore erzielte, soll nach seinem entscheidenden Treffer diffamierende Begriffe für Albaner benutzt haben. Das könnte erklären, warum ihm David Alaba auf dem Platz erkennbar den Mund zuhielt.

Zusätzlich zu seinem Auftritt bei der Pressekonferenz äußerte sich Marco Arnautovic auch auf Instagram zu dem Vorfall. „Ganz besonders bei meinen Freunden aus Nordmazedonien und Albanien“ wolle er sich entschuldigen, führte er aus: „Ich habe Freunde in fast jedem Land, und ich stehe für Vielfalt. Jeder, der mich kennt, weiß das.“ Die Europäische Fußball-Union (Uefa) wird laut „Sport-Informationsdienst“ keine Untersuchungen einleiten. (csa)

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