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Busse werden im Depot mit Technik aus Dinslaken aufgeladen - NRZ

Dinslaken.  Die Dinslakener Firma SBRS sorgt dafür, dass in Köln Elektrobusse eingesetzt werden können. Unternehmen ist auch am Projekt „MuLI“ beteiligt.

Ob Kiel oder Osnabrück – wenn in Städten Infrastruktur für die E-Mobilität eingesetzt wird, kommen die Geräte häufig aus Dinslaken. Hier hat sich die Schaltbau-Tochter SBRS seit einigen Jahren auf Schnellladestationen spezialisiert. Nun hat das Unternehmen einen weiteren Auftrag in der Metropole Köln realisiert.

Immer mehr Busse der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) fahren elektrisch, wodurch auch die Anzahl der überall in der Großstadt installierten Ladestationen steigt. Bis 2022 sollen 113 Elektrobusse bei der KVB im Einsatz sein, die sowohl über Depotlader in den Betriebshöfen als auch über Schnellladestationen auf ihren Strecken mit Energie versorgt werden. Um die Busse zu laden, sind spezielle Ladestationen des Dinslakener Herstellers SBRS im Einsatz, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Bis zu 1000 Kilowatt Leistung

Die für den ÖPNV optimierten Schnellladestationen verfügen dank Gleichstromtechnologie über eine herausragende Leistung von bis zu 1000 Kilowatt, während durch die KFW geförderte Ladestationen in Wohngebäuden aktuell nur maximal 11 Kilowatt erreichen.

Ende Juni nahm in Köln-Riehl der KVB Betriebshof Nord seinen Betrieb mit 47 Ladepunkten von SBRS auf, die die Busse vor allem nachts zu 100 Prozent mit Ökostrom aufladen. Jeder dieser „Depotlader“ verfügt über 150 Kilowatt Leistung. Dank einer ausgeklügelten Software und der passiven Kühlung durch die Betonstationen der Ladeinfrastruktur ist der Wirkungsgrad der Depotladestation in Riehl besonders hoch, das heißt, beim Ladevorgang geht kaum Energie verloren. Das Lademanagementsystem ist mit dem Fahrplan der Busse verknüpft und kann automatisch steuern, welcher Bus entsprechend schnell oder mit Priorität geladen werden muss.

Sehr leise Ladestationen

Bis zum Ende des Jahres errichtet SBRS zudem insgesamt 13 Schnellladestationen mit bis zu 500 Kilowatt Dauerleistung im gesamten Kölner Stadtgebiet. Nachdem sieben Schnelllader bereits in Betrieb gesetzt wurden, sind am 21. Juli zwei weitere Schnellladestationen in Betrieb genommen worden.

Projektpartner der SBRS ist der Energieversorger RheinEnergie, der die Ladestationen mit Strom aus dem Mittelspannungsnetz versorgt. Mit ihrer Ladeleistung können sie die Batterie eines E-Busses in nur 15 Minuten von 30 auf 80 Prozent aufladen. Dabei zeichnen sich die SBRS-Ladestationen dadurch aus, besonders leise und daher auch für einen Einsatz im Wohngebiet geeignet zu sein. Außer einem leichten Surren nimmt man von der Schnellladestation nichts wahr.

An einem Projekt beteiligt

Ebenfalls in Köln ist die SBRS an einem spannenden Projekt beteiligt: dem staatlich geförderten E-Mobilitätshub „MuLI“ (Multimodale Lademodul-Infrastruktur-Integration). Das System soll in Zukunft auch elektrisch betriebene Lkw und Müllfahrzeuge mit Strom beladen. Gemeinsam mit Partnern konzipiert SBRS ein Ladesystem in Bocklemünd, das dank Batteriespeichern, einer Anbindung an das Mittelspannungsnetz sowie an die Oberleitungen der Straßenbahn in nur wenigen Minuten verschiedenste Elektrofahrzeuge mit unterschiedlichen Leistungen beladen kann.

SBRS liefert für das Projekt eine Ladestation mit 500 Kilowatt und einer 28 Kilowatt Sonderkühlanlage sowie einen Straßenbahnumrichter als regelbare Stromquelle. Die Testphase des „MuLI“ soll bis Ende September abgeschlossen sein.

Über die Firma SBRS

Im Segment Bahntechnik greift SBRS auf das Produktspektrum der Schaltbau-Gruppe zu, unter anderem auf die Bereiche Bordnetzumrichter, Klimaanlagen, Toiletten, Interieur und Führer-standsausrüstungen für Züge. Daraus entwickelt SBRS Modernisierungs- und Nachrüstungslösungen für Bahnbetreiber und Nahverkehrsunternehmen.

Im Segment ÖPNV-Infrastruktur entwickelt und liefert die SBRS komplette Ladeinfrastruktur-Lösungen für Elektro-Fahrzeuge.

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