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VonStefan Krieger
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Beim EM-Viertelfinalspiel zwischen Tschechien und Dänemark in Baku wird zwei dänischen Fans die Regenbogenfahne von Ordnern abgenommen.
Update Sonntag, 04.07.2021, 09.31 Uhr: Der dänische Fußballverband hat die Darstellung der Europäischen Fußball-Union UEFA im Streit um eine Regenbogenfahne beim EM-Viertelfinale gegen Tschechien in Baku zurückgewiesen. Man teile die Ansicht der UEFA überhaupt nicht, dass der betroffene Fan stark betrunken gewesen sei und warte nun auf die UEFA. Man habe Mitarbeiter in der Nähe des Vorfalls gehabt und werde zur Untersuchung der UEFA beitragen, twitterte Ronnie Hansen, kaufmännischer Leiter des Verbands, in der Nacht zu Sonntag (04.07.2021).
In dänischen Medien sagte der Fan, der die Fahne ins Stadion gebracht hatte, dass Ordner ihm diese aus der Hand gerissen hätten. Er sei schockiert darüber gewesen. Nach dem Spiel habe er die Fahne über den Fan-Koordinator des Verbands wieder erhalten.
Ordner greifen wegen Regenbogenfahne ein – UEFA weist Vorwürfe zurück
Erstmeldung: Baku - Wieder Ärger um die Regenbogenfarben bei der EM 2021. Im Vorfeld der Viertelfinalspiele der Europameisterschaft hatte die UEFA, Veranstalterin der Spiele, seinem EM-Sponsor Volkswagen untersagt, in Baku wie zuvor Werbebanden in Regenbogenfarben zu verwenden. Gleiches galt für das am Vortag in St. Petersburg ausgetragene Duell zwischen der Schweiz und Spanien. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP verwies der Verband zur Begründung auf in Aserbaidschan und Russland geltende Gesetze.
Die Regenbogenfarben sorgten trotz des Verbots auch im EM-Viertelfinale in Baku für Aufsehen - obwohl sie gar nicht großflächig zu sehen waren. Vor dem Anpfiff des Spiels von Dänemark gegen Tschechien am Samstag war auf Fotos zu sehen, wie zwei Ordner heftig mit dänischen Fans diskutierten. Diese hatten eine kleine Regenbogenfahne mit ins Olympiastadion gebracht. Die Fahne war kurz drauf verschwunden. Die Europäische Fußball-Union UEFA teilte am Samstagabend auf Anfrage der dpa mit, weder die Ordner in Baku noch in anderen EM-Stadien angewiesen zu haben, Regenbogenflaggen zu konfiszieren.
Sicherheitspersonal in Baku beruft sich auf Anweisung der UEFA
Nach ersten Informationen seien die betreffenden Fans „stark alkoholisiert“ gewesen und von anderen Fans aggressiv angegangen worden. Anschließend hätten die Ordner nach UEFA-Angaben eingegriffen. Die Fans habe trotz ihres Zustandes auf der Tribüne bleiben dürfen, hieß es in der UEFA-Mitteilung außerdem. Die Fahne sei zurückgegeben worden. Diese Darstellung wird in sozialen Medien, wo der Vorfall heftig diskutiert wird, stark angezweifelt. Die Fans, denen die Flagge abgenommen wurden, wirkten auf den bekannten Bildern keinesfalls stark alkoholisiert.
Regenbogen-Fahnen sind im Stadion von Baku offenbar unerwünscht...
Zwei Dänen zeigen Flagge, zwei Stewards greifen ein.#CZEDEN #EURO2020 #Euro2021 #Baku 🏳️🌈 pic.twitter.com/G7UeepNRZv
— DW Sport (@dw_sport) July 3, 2021
Der Kontinentalverband hatte zuletzt klargestellt, dass Regenbogenfahnen in den Stadien nicht verboten seien. Eigenen Angaben zufolge will die UEFA jetzt den Vorfall prüfen. „Die UEFA hat den Stadionordnern in Baku oder in irgendeinem anderen Stadion niemals die Anweisung gegeben, die Regenbogenfahne zu konfiszieren“, versicherte der Verband in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Der Verband versicherte, die Regenbogenfahne sei „ein Symbol, das die zentralen Werte der UEFA repräsentiert und alles fördert, an das wir glauben“.
Regenbogenfahne im Stadion von Baku: Fahne ging an Besitzer zurück
Das Fan-Netzwerk Football Supporters Europe (FSE) bestätigte, dass die Regenbogenfahne ihrem Besitzer zurückgegeben worden sei, verurteilte den Zwischenfall aber scharf. Es habe sich um „eine grobe Verletzung der Uefa-Regeln für das Turnier“ gehandelt, erklärte FSE im Onlinedienst Twitter.
In den vergangenen Wochen hatte die Uefa für ihren Umgang mit der Regenbogenfahne bereits massive Kritik geerntet. So untersagte der mächtige Fußballverband es der Stadt München, das Stadion beim EM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Ungarn zum Zeichen der Solidarität mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender in Regenbogenfarben zu beleuchten.
Aufgrund des politischen Kontextes müsse der Antrag abgelehnt werden, begründete der Verband damals die Entscheidung. Zuvor hatte Ungarns Parlament ein von der Fidesz-Partei des rechtsnationalistischen Regierungschefs Viktor Orban eingebrachtes Gesetz verabschiedet, das „Werbung“ für Homosexualität oder Geschlechtsangleichungen bei Minderjährigen verbietet.
Ein Gesetz, das in weiten Teilen der Politik auf starke Kritik stößt. So hatte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel von einem „ernsten Problem“ mit Ungarn in der EU gesprochen. „Es gibt schon sehr tiefgreifende, sehr unterschiedliche Vorstellungen“, hatte Merkel noch unlängst gesagt, und damit den Kritikern von Ungarns Regierungschef Viktor Orban Rückendeckung gegeben. (skr/sid/dpa/afp)
Rubriklistenbild: © Darko Vojinovic/dpa
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