In den vergangenen Jahren siedelten sich mehrere Industrien im Freistaat Sachsen an. Doch was planen diese? Ein Überblick über die sieben größten Projekte.
Dresden - Industrielle Großansiedlungen galten lange als nicht mehr zeitgemäß. Doch ausgerechnet Sachsen erlebte in den vergangenen Jahren geradezu einen Boom auf diesem Gebiet.
Es geht um Milliarden Euro, Arbeitsplätze und Gewerbesteuern. Das sind die sieben größten Wirtschafts-Blockbuster Sachsens.
•1 Bosch
Der Technologiekonzern produziert seit diesem Monat in der modernsten Chipfabrik Europas in Dresden sogenannte 300-Millimeter-Wafer-Chips für das Internet der Dinge und die Automobilindustrie. Die Investitionen sind mit 1 Mrd. Euro gigantisch. Arbeitsplätze (langfristig): 700.
•2 Vodafone
Der britische Kommunikationsriese Vodafone baut in Dresden ein Mobilfunk-Entwicklungszentrum. Es geht um Digitalanwendungen für den Verkehr oder das Gesundheitswesen, um 5G- und 6G-Anwendungen. 200 Arbeitsplätze entstehen. Investitionsvolumen: geheim.
•3 Beiersdorf
Hamburgs Global Player in Sachen Körperpflege zieht mit seiner Marke Florena von Waldheim nach Leipzig, baut ganz in der Nähe von BMW eine komplett neue Produktionsstrecke und ein Verteilzentrum. Gesamtinvestitionen: knapp 400 Mio. Euro. Arbeitsplätze (gesamt): 600.
•4 Jenoptik
Der Thüringer Optikspezialist wird auf einem 24 000 Quadratmeter großen Gelände im Airportpark Dresden Optiken und Sensoren für die Halbleiterindustrie produzieren. Start: 2025. Investitionsvolumen: keine Angaben.
•5 VW
Keine Neuansiedlung - trotzdem neu: VW rüstete die Produktion in Zwickau von Verbrennern auf Elektromotoren um und investierte dafür seit 2018 insgesamt 1,2 Milliarden Euro.
•6/7 Globalfoundries/Infineon
Beide Halbleiterproduzenten haben angekündigt, ihre Kapazitäten am "Silicon Saxony"-Standort Dresden auszubauen. Globalfoundries plant dafür mit mehr als 400 Millionen Euro, Infineon mit rund 1,1 Mrd. Euro. Was fehlt, sind konkrete Förderzusagen.
In einem neuen Wirtschafts-Talk spricht Wirtschaftsminister Martin Dulig (47, SPD) mit Experten über Chancen und Voraussetzungen für solche Großansiedlungen.
Denn: Die Erfolgsstory soll weitergehen. "Beim Thema Wasserstoff steht der Freistaat genauso wie bei der Batteriezellenproduktion in den Startlöchern, um in Zukunft an der Spitze mitzufahren", so Dulig.
Ein erster Erfolg ist die Pilotanlage für Batteriezellen in Döbeln (Investition: 30 Millionen Euro).
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann & Tino Plunert & Ralph Kunz & PR & dpa/Hendrik Schmidt & Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa
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