Die Sommerpause ist vorbei, sonntags ist wieder Tatort-Zeit. Zum Auftakt ermittelt das Frankfurter Duo Janneke und Brix in einem Entführungsfall. Ein Tatort für Freunde des tiefschwarzen Humors.
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Audioseite Der neue Frankfurt-Tatort: bodenständiger, aber weniger überraschend
Es ist der 13. Fall des Ermittler-Duos Paul Brix und Anna Janneke: Nach einigen skurrilen Frankfurt-Krimis, kommt "Wer zögert, ist tot" zunächst wie ein klassischer Kriminalfall daher. Ein ganz normaler Fall ist es dennoch nicht, wie sich im Laufe der 90 Minuten zeigen.
Die Story
Frederick Seibold (Helgi Schmid) wird auf einem Golfplatz nahe Frankfurt von vier Maskierten entführt. Sein Vater, ein dubioser schwerreicher Wirtschaftsanwalt (Bernhard Schütz), sieht gar nicht ein, ein Lösegeld zu zahlen. Im Gegenteil: Er glaubt, sein Sohn selbst steckt hinter der Entführung.
Dann wird im Taunus eine Frauenleiche gefunden. Eine Spur, die Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) zu Conny Kaiserling (Christina Große) führt. Sie betreibt ein Studio für Frauenselbstverteidigungskurse. Spontan schleusen die Kommissare dort Fanny (Zazie de Paris) undercover ein.
Die coole Szene
Es gibt am Ende des Films eine Szene, die vor allem Katzenbesitzern nicht gefallen dürfte. Mehr soll nicht verraten werden. Zuvor hat Seibold Seniors Assistentin Leila el Mansouri (Tala al Deen) den wahrscheinlich lässigsten Auftritt im Film.
Die merkwürdige Szene
Fanny sitzt in einer Bar vor einer Champagnerflasche. Sie berichtet Janneke und Brix, ein Mann habe sie an einer Ampel angestarrt. Es wird nicht ganz klar, ob es jemand war, der sie schon einmal bespuckt und geschlagen hat. Dann beschwert sie sich bei Brix, sie habe sich nicht herausgetraut, hätte sich aber ein Taxi genommen, "wenn wir endlich mal eine Wohnung hätten". Was das bedeutet, wird auch nicht ganz klar. Genauso wenig, wo die beiden Freunde aktuell wohnen.
Die Stimmung
Der Film trieft vor schwarzem Humor. Das beginnt schon in der Eingangsszene, als Frederick Seibold beim Golfspielen mit dem Anwalt seines Vaters über Geld verhandelt. Als der Anwalt dann sehen will, wie gut Frederick inzwischen spielt, verschießt dieser prompt - und der Blick des Anwalts spricht Bände. Auch Fredericks Entführung läuft nicht gerade rund.
Es gibt außerdem hollywoodreife Kampfszenen und, wie schon angedeutet, Tierisches zum Schmunzeln. Die Ermittler bleiben zwar etwas blass, alles in allem sind die Rollen aber hervorragend besetzt: Britta Hammelstein etwa spielt Fredericks Ex-Freundin Bille Kerbel mit einem Understatement, das an Frances McDormand im Hollywoodklassiker Fargo erinnert. Der Hintergrundsound wiederum erinnert an David Lynchs Serie "Twin Peaks".
Die Fragen
Wie verzweifelt können Frauen werden? Wo wohnen Fanny und Brix? Hat Seibold Seniors Katze wirklich Diabetes? Und wie konnte der Hund seiner Nachbarin überleben, ohne jemals Fleisch zu fressen?
Fazit
"Wer zögert, ist tot" ist eine gekonnte Mischung aus schwarzer Komödie und Whodunit-Krimi, bei dem die Zuschauerinnen und Zuschauer bei der Tätersuche mitraten können. Hier und da hätte die Story allerdings etwas mehr Spannung vertragen.
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