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„Lange, lange Reise“ endet: Motorrad-Legende Valentino Rossi hört auf - Hamburger Morgenpost

Eine Legende tritt ab: Valentino Rossi beendet nach Ablauf der aktuellen MotoGP-Saison seine lange und erfolgreiche Karriere. Der Italiener gab sein Aus vor dem Großen Preis der Steiermark selbst bekannt.

Die Stimme war brüchig, der Blick wehmütig. „Leider wird dies meine letzte halbe Saison als MotoGP-Fahrer sein. Es ist schwierig, da es ein sehr trauriger Moment ist“, sagte der 42-Jährige vor dem anstehenden Rennwochenende in Spielberg/Österreich. Spekulationen um einen möglichen Abtritt des „Doctor“ gab es schon länger. Nicht zuletzt, weil Rossi selbst schon im Frühjahr angekündigt hatte, in diesem Sommer eine Entscheidung treffen zu wollen.

MotoGP: Valentino Rossi beendet Karriere

Eine „lange, lange Reise“ gehe nun nach beinahe drei Jahrzehnten zu Ende. Sein Leben werde sich nun stark verändern. „Meine 25, 26 Jahre in der Weltmeisterschaft waren großartig. Und ich hatte unvergessliche Momente mit all meinen Jungs, den Teams, die für mich arbeiteten“, fuhr der neunmalige Weltmeister fort.

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Erstmals war Valentino Rossi 1996 in der Motorrad-WM aufgetaucht. In der 125-ccm-Klasse schaffte der damals 17-Jährige gleich in seiner Debütsaison einen Rennsieg. 114 weitere sollten folgen. Insgesamt trat Rossi bisher zu 423 Rennen an, stand dabei 235-mal auf dem Podium. Der letzte WM-Titel liegt aber schon 12 Jahre zurück, zwischen 2014 und 2016 sprang immerhin noch die Vize-Weltmeisterschaft raus.

Valentino Rossi ist nicht nur auf zwei Rädern schnell: 2006 testete der Italiener Schumis letzten Weltmeister-Ferrari.
Nicht nur auf zwei Rädern schnell: 2006 testete Rossi Schumis letzten Weltmeister-Ferrari.

In den letzten Jahren fiel es Valentino Rossi allerdings immer schwerer, mit den Top-Fahrern Schritt zu halten. 2020 landete Rossi erstmals überhaupt außerhalb der besten Neun in der WM, in diesem Jahr reicht es zur Halbzeit sogar nur für WM-Rang 19. Auch Legenden altern eben. Überraschend kam der Rücktrittsentschluss nun nicht mehr.

MotoGP: Rossis Halbbruder gehört die Zukunft

Stattdessen will der Italiener bald auf vier Rädern unterwegs sein. „Ich liebe den Rennsport mit Autos nur ein kleines bisschen weniger als mit Motorrädern. Ich denke, dass ich im kommenden Jahr mit Autos Rennen fahren werde“, sagte Rossi. Eindrucksvoll stellte er schon unter Beweis, dass er auch in Rallye-, Formel- und Tourenwagen schnell sein kann. Er raste schon im Formel-1-Auto von Ferrari und tauschte seinen Platz auf seiner Rennmaschine mit dem Cockpit des Silberpfeils von Lewis Hamilton. 2004 wäre Rossi sogar beinahe fester Teamkollege von Michael Schumacher geworden.

Das heißt aber nicht, dass der Motorrad-Zirkus bald ganz ohne ihre vielleicht schillerndste Figur auskommen muss. Von 2022 an schickt Rossi in der MotoGP ein eigenes Team an den Start. In den Klassen Moto2 und Moto3 ist die VR46-Truppe schon seit einigen Jahren unterwegs. Und dann ist da auch noch Luca Marini, Valentino Rossis Halbbruder. Seit diesem Jahr ist der 23-Jährige selbst in der MotoGP unterwegs und wird auch in Zukunft die Fahne der Familie auf zwei Rädern hochhalten. (dpa/fbo)

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