Die Uefa hat auf eine richterliche Androhung aus Spanien reagiert und wird die Verfahren gegen die drei abtrünnigen Super-League-Clubs Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin nicht weiter verfolgen. Auch werde der europäische Verband von den übrigen neun Super-League-Teams keine Strafzahlung einfordern, teilte die Uefa mit.
Der spanische Richter Manuel Ruiz de Lara hatte der Uefa in der Vorwoche ein Ultimatum gestellt, um die Sanktionsdrohungen gegen die Gründungsmitglieder der umstrittenen Superliga zurückzunehmen. Anderenfalls müsse Uefa-Chef Aleksander Ceferin mit einer Anklage wegen Nichtbeachtung eines richterlichen Urteils rechnen.
Man sei nach genauer Prüfung zu der Erkenntnis gekommen, dass die Fortsetzung einer juristischen Auseinandersetzung nicht im eigenen Interesse und des der Mitgliedsverbände sei, hieß es in einer Uefa-Mitteilung. Im Raum stand ein Champions-League-Ausschluss der drei Top-Vereine.
Direkte Konkurrenz zur Champions League
Dennoch bleibe man bei der klaren Haltung gegen die Gründung einer Superliga und der Missbilligung des Verhaltens der beteiligten Vereine. Man werde weiterhin alles Notwendige tun, um die Super League und jede Form einer abtrünnigen Liga zu stoppen.
Ebenso behalte man sich bei einer möglichen Wiederaufnahme etwaiger Abspaltungspläne neue juristische Schritte vor. Man habe immer in Übereinstimmung mit ihren Statuten und Reglements aber auch mit EU-Recht, der Europäischen Menschenrechtskonvention und schweizerischem Recht gehandelt, hieß es von der Uefa.
Zwölf europäische Topclubs, darunter zunächst auch sechs englische Premier-League-Vereine, hatten im April mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne Fußball-Europa geschockt. Die Superliga wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der Uefa getreten, die diese Pläne wie auch etliche nationale Ligen und Verbände scharf kritisierte. Fans demonstrierten gegen die Pläne.
Deutsche Clubs waren nicht unter den Super-League-Gründern. Seit dem schnellen Rückzug der englischen Klubs ist die Superliga vorerst vom Tisch. Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin halten aber weiter an den Plänen fest. Ihnen hatte die Uefa deshalb zunächst Sanktionen angedroht.
Dass die Uefa den Fall noch nicht zu den Akten legen möchte, zeigt auch der Versuch, den spanischen Richter, der die Anordnung ausgesprochen hatte, loszuwerden. »Die Uefa hat einen Antrag auf Abweisung des Richters gestellt, der das laufende Verfahren leitet, da sie der Ansicht ist, dass es in diesem Verfahren erhebliche Unregelmäßigkeiten gibt«, gab die Uefa bekannt.
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