Nach Rechtsstreit über »Black Widow«: Scarlett Johansson und Disney einigen sich - DER SPIEGEL
Nachdem Scarlett Johansson den Disney-Konzern im Streit über die Gewinnbeteiligung an »Black Widow« verklagt hatte, war die Aufregung groß. Nun haben sich beide auf einen geheimen Deal geeinigt.
Es war der vorläufige Höhepunkt eines Konflikts, bei dem es nicht nur um Geld, sondern auch um die Zukunft des Kinos gehen könnte. Im Juli hatte Hollywoodstar Scarlett Johansson den Branchengiganten Disney verklagt. Nun haben beide Seiten ihren Streit über eine finanzielle Entschädigung für den frühen Streamingstart des Superheldenfilms »Black Widow« beigelegt.
Sowohl Johansson als auch Disney erklärten am Donnerstag, sie hätten sich geeinigt. Die Bedingungen der Einigung wurden nicht offengelegt. Das Branchenportal Deadline berichtete allerdings unter Berufung auf eine Quelle, die Übereinkunft habe ein Volumen von mehr als 40 Millionen Dollar.
Disney hatte Johansson vertraglich einen Anteil der Einnahmen an den Kinokassen durch den mit Spannung erwarteten Marvel-Film zugesichert. Der Film sollte ursprünglich schon letztes Jahr in die Kinos kommen, was wegen der Coronapandemie aber mehrfach verschoben wurde. Im Juli kam er schließlich gleichzeitig in den Kinos und auf der Streamingplattform Disney+ heraus. Johansson sah darin einen Vertragsbruch, der sie Millionen von Dollar gekostet habe.
Am Donnerstag erklärte die Schauspielerin, sie sei froh, den Streit mit Disney beigelegt zu haben. Disney-Manager Alan Bergman zeigte sich »zufrieden« über die Einigung und erklärte, das Unternehmen freue sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Star an »einer Reihe von bevorstehenden Projekten«.
Johansson zählt zu den bestverdienenden Schauspielerinnen der Welt, für »Black Widow« erhielt sie eine Gage von 20 Millionen Dollar. Allein in den ersten Tagen spielte der Film, für den Zuschauer bei Disney+ eine Extragebühr zahlen mussten, auf dem Streamingdienst 60 Millionen Dollar ein, zusätzlich zu den Kinoerlösen.
Der Streit zwischen Johansson und Disney hatte auch deshalb für so viel Aufsehen gesorgt, weil sich hier ein größerer Konflikt zwischen dem klassischen Kino und den Streamingdiensten verdeutlichte. Die deutsche Kinogruppe Kinopolis zum Beispiel hatte noch vor der Klage Johanssons angekündigt, den Film zu boykottieren.
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