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Erschreckende Leistung bei RB: Reus knöpft sich den BVB gnadenlos vor - n-tv NACHRICHTEN

Das war wenig bis gar nichts von Borussia Dortmund: Das Topspiel des elften Spieltags in der Fußball-Bundesliga geht bei RB Leipzig krachend verloren. So furios die Gastgeber phasenweise aufspielen, so desolat tritt der BVB auf. Dem Kapitän platzt nach dem Spiel der Kragen.

Als Show-Legende Thomas Gottschalk in der Nürnberger Messehalle vor sein "Wetten, dass...?"-Publikum tritt und sich nach einer Dekade im Applaus der 2500 Zuschauer sonnt, platzt Marco Reus im Leipziger Zentralstadion der Kragen. Denn Borussia Dortmund hatte an diesem Samstagabend gelitten. Und das mächtig. Zwar hatte der BVB-Kapitän bei RB Leipzig ein Tor geschossen. Es war das zwischenzeitliche 1:1. Und der Treffer in der 52. Minute war wunderbar herausgespielt worden. Rechtsverteidiger Thomas Meunier hatte seinen Mitspieler toll in Szene gesetzt und der hatte souverän vollendet. Wenn man so will, war das die beste Aktion der Dortmunder in diesem Topspiel der Fußball-Bundesliga. Und eigentlich auch die einzig starke.

RB Leipzig - Borussia Dortmund 2:1 (1:0)

Leipzig: Gulacsi - Mukiele, Simakan, Gvardiol - Henrichs (59. Forsberg), Haidara (84. Laimer), Adams, Angelino - Szoboszlai, Poulsen (69. Silva) - Nkunku (84. Olmo). - Trainer: Marsch

Dortmund: Kobel - Pongracic (46. Knauff), Akanji, Hummels - Meunier, Witsel (86. Zagadou), Hazard - Brandt (81. Reinier), Bellingham - Malen (71. Moukoko), Reus. - Trainer: Rose

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Tore: 1:0 Nkunku (29.), 1:1 Reus (52.), 2:1 Poulsen (68.)

Das ist bitter. Für die Borussia. Denn an diesem elften Spieltag haben die Schwarzgelben vorübergehend wieder den Anschluss an den FC Bayern verloren. Das ist dann eben der Unterschied zwischen diesen beiden großen Rivalen. Während die Münchner daheim gegen den wirklich starken SC Freiburg zwar auch Mühe haben, verlieren sie das Spiel aber eben nicht. Anders als die Dortmunder, die von Leipzig phasenweise beeindruckend hergespielt worden waren. Der arg angezählte RB-Trainer Jesse Marsch setzte damit das denkbar stärkste Zeichen gegen die Kritik an seiner Arbeit.

Kritik war an diesem Abend in Leipzig aber dennoch das große Thema. Allerdings beim Gegner. Dort holte Reus nach der 1:2-Niederlage zu einem bemerkenswerten Rundumschlag aus. Und der dürfte bis weit in die anstehende Länderspielpause nachhallen. "Wir haben es nicht geschafft, auf Augenhöhe zu sein. In der Aggressivität, in der Spieleröffnung. Im Gesamten war das zu wenig", schimpfte er bei Sky. Er sei nicht ernüchtert, versicherte der aufgebrachte Offensivspieler, nein: Seine Aussagen seien "die Wahrheit. Wir haben es einfach nicht verdient."

Leipzig wundert sich sehr

Vor allem die ersten 45 Minuten brachten den Kapitän zur Verzweiflung. Das machte er allerdings nicht nur an mangelnden Intensität im Spiel fest, sondern auch an der taktischen Ausrichtung, die Trainer Marco Rose für sein Team gewählt hatte. "Wir haben in der zweiten Halbzeit auf Viererkette umgestellt. Das liegt uns deutlich besser, weil wir da viel aktiver sind als in der Fünferkette. Zudem haben wir in der Fünferkette einen Mann weniger im Zentrum, der mit uns pressen kann. Damit kommen wir gar nicht klar, das muss man ganz klar sagen."

Einen eindrucksvollen Beleg dafür lieferte die erste Halbzeit in der sächsischen Metropole. Chancenlos war der BVB. Und das völlig. Dass die Leipziger nach einem Tor des herausragenden Christopher Nkunku lediglich mit 1:0 in die Kabine gingen, es war die beste Nachricht für die desolaten Dortmunder, die sich zu keiner Zeit aus dem Klammergriff der immens druckvollen Rasenballer befreien konnten. Gleich mehrfach war Torwart Gregor Kobel, der Mann, der mehr Ungemach verhinderte. "Ich habe noch nie Dortmunder gesehen, die so viele Fehler im Aufbauspiel gemacht haben", staunte Leipzigs Stürmer Yussuf Poulsen. "Die haben teilweise Bälle einfach so ins Aus gespielt."

Systemdebatte von Reus

Nicht mehr ganz so einseitig lief es nach dem Seitenwechsel. Auch, weil das System angepasst wurde. Der schwache Marin Pongračić, der unter der Woche mit einem überraschend offenen und anklagenden Interview für reichlich Aufregung gesorgt hatte, blieb draußen. Mit Ansgar Knauff kam ein ganz junger Außenstürmer. Thorgan Hazard, eigentlich ein Offensiv-Allrounder, gab den Linksverteidiger. Und er machte das gut. Das ganze Konstrukt wurde stabiler, der BVB aber nur ein wenig besser.

Eine Systemdebatte, die Reus mit seiner Klage angestoßen hatte, wollte der Coach aber nicht führen: "Es gibt ja immer unterschiedliche Gründe, wonach man aufstellt. Wir haben heute danach aufgestellt, wie wir unsere Jungs am besten in ihre Positionen bringen." Die Grundordnung sei immer das eine, die Bewegung in der Grundordnung das andere. "Das haben wir in der ersten Halbzeit nicht gut umgesetzt. Es ist keine Frage des Systems. Die Diskussion erübrigt sich." Zumal der BVB auch mit Dreier/Fünferkette schon gute Ergebnisse eingefahren haben, wie Rose noch hinzufügte.

BVB-Titel so abwegig wie "Wetten, dass...?"-Zukunft

Nun braucht es indes auch noch eine andere Wahrheit, um das schwarzgelbe Bild stimmig zu zeichnen. Der Klub geht in diesen Wochen personell am Stock. Mit Erling Haaland fehlt die Lebensversicherung schlechthin. Und wenn denn stimmt, was Pongračić unter der Woche ausgeplaudert hatte, dann wird es noch eine ganze Weile dauern, bis der Norweger zurückkehrt. Mit Mo Dahoud, Emre Can, Raphael Guerreiro und Giovanni Reyna sind derzeit weitere Leistungsträger nicht dienstfähig. Und auch der zuletzt formstarke Marius Wolf konnte in Leipzig nicht mitwirken. Das ist schon eine bittere Liste.

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Es ehrt den BVB und seinen Trainer, dass er diese Probleme nicht hernehmen wollte, um die Pleite zu erklären. "Wir wollen in keiner Form Ausreden suchen, wir wollen gegen die Widerstände angehen. Wir müssen die Widerstände annehmen. Es gibt Widerstände, aber Widerstände sind dafür da, dass man sie überbrückt." Zu denen gehört dann nun wohl auch eine Systemdebatte.

In Nürnberg überzieht Gottschalk, wie es bei "Wetten, dass...?" schon immer Tradition war. Er überzieht mächtig. Sein Comeback war manchmal unterhaltsam, manchmal aus der Zeit gefallen und nicht auf Dauer angelegt. So wie Dortmunds Meisterträume in beinahe jeder Saison. Denn eins ist unabhängig von jeglichen Systemdebatten klar: Wer Borussia Dortmund in der gegenwärtigen Verfassung und mit dem aktuellen Personal zu den Titelanwärtern zählt, der sieht in "Wetten, dass...?" auch die Zukunft der deutschen TV-Unterhaltung.

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