Binotto: So wichtig ist Sainz für Ferrari
Dass Carlos Sainz so bei Ferrari einschlagen würde, hätte wohl kaum einer gedacht. Denn Charles Leclerc gilt als kommender Weltmeister, trotzdem hat Sainz nur 7,5 Punkte weniger auf dem Konto als der Monegasse. Kein anderer Fahrer hat sich in dieser Saison so schnell an sein neues Team gewöhnt.
Das ist auch ein Grund, wieso Ferrari seit Mexiko wieder auf Rang drei bei den Konstrukteuren liegt und McLaren überholt hat. "Es besteht kein Zweifel daran, dass es für die Konstrukteurswertung wichtig ist, zwei gute Fahrer zu haben", sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. "Und wenn man die Anzahl der Punkte sieht, die Carlos holt, ist er ein wichtiger Faktor."
"Wir wussten schon immer, dass er ein sehr starker Rennfahrer ist, als wir ihn für Ferrari ausgewählt haben", betont der Italiener weiter. "Er hat sich sehr gut geschlagen!"
Auch in Mexiko hatte Sainz die eigentlich bessere Pace als Leclerc, musste seine Position kurz vor Rennende aber wieder abgeben, nachdem ihn zuvor Leclerc selbst vorbeigelassen hatte.
Brawn: Mexiko hat gezeigt, dass wir neue Regeln brauchen
Für Formel-1-Sportchef Ross Brawn war der Große Preis von Mexiko ein weiterer Beweis dafür, dass die Königsklasse das neue Reglement ab 2022 braucht. Denn dann soll Überholen wieder einfach werden - was es in Mexiko am Sonntag wieder einmal nicht war.
"Ich weiß, dass ich das schon einmal gesagt habe, aber das Rennen war ein weiteres Beispiel dafür, warum wir die neuen technischen Regeln brauchen, die in der nächsten Saison eingeführt werden", sagt er. "Denn es hat gezeigt, wie schwierig es für die Autos ist, nahe genug heranzukommen, um ein Überholmanöver zu starten."
"Die meisten kamen nicht näher als ein oder zwei Sekunden heran. Und deshalb wollten wir das Reglement ändern. Wir wollen Autos haben, die enger zusammenfahren können."
Die letzten 20 Siegfahrer der Formel 1
Was Max Verstappen und Michael Schumacher noch gemeinsam haben? Sie rahmen unsere Fotostrecke der letzten 20 Formel-1-Sieger ein ;)
Fotostrecke: Die letzten 20 Siegfahrer der Formel 1
Alonso & Ocon: Vorschau auf Brasilien
Die Alpine-Piloten Fernando Alonso und Esteban Ocon blicken auf Brasilien voraus und auch ein bisschen zurück. Denn Ocon erinnert sich noch genau daran, wie sein heutiger Teamkollege ihm einst seinen ersten Punkt für Manor weggenommen hat ...
FIA-Ethikrat warnt: Keine Fotos von der Wahl!
Im Dezember wird die FIA einen Nachfolger von Präsident Jean Todt bestimmen. Graham Stoker und Mohammed Ben Sulayem stehen zur Wahl und nehmen derzeit ihren Wahlkampf auf. Nun sorgt ein Brief, der an alle FIA-Mitglieder gegangen ist, für Aufsehen. Geschrieben hat ihn Francois Bellanger, Chef des Ethikrates der FIA.
In diesem warnt er davor, dass FIA-Verbände unter Druck gesetzt werden, für einen Kandidaten zu stimmen - entweder innerhalb der FIA oder sogar durch Dritte wie örtliche Regierungen.
"Die Ausübung von politischem Druck oder jeder anderen Form von Druck auf ein FIA-Mitglied mit dem Ziel, dessen Stimmabgabe bei den Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen, würde einen Verstoß gegen die Grundprinzipien der FIA darstellen", heißt es darin.
Und: Der Brief legt auch den Schluss nahe, dass einzelne Mitglieder gebeten wurden, ein Foto als Beweis ihrer Stimmabgabe zu machen.
"Es wäre ein noch schwerwiegenderer Verstoß, wenn ein solcher Druck die Aufforderung beinhalten würde, dass ein FIA-Mitglied einen fotografischen Beweis für die von ihm abgegebenen Stimmen vorlegt", heißt es nämlich.
"Es wurde berichtet, dass dies bei der FIA der Fall sein könnte, was für die gesamte FIA-Gemeinschaft Anlass zu ernster Sorge wäre."
Apropos Baufortschritt
Eine Woche nach Saudi-Arabien steht Abu Dhabi auf dem Programm. Auch da wurde in der Zwischenzeit ein bisschen was umgebaut. Wie die Strecke jetzt aussieht, kannst du dir hier anschauen
Fotostrecke: Neues Layout in Abu Dhabi: Diese Kurven wurden generalüberholt
Masi: Saudi-Arabien wird fertig
In etwas mehr als drei Wochen gastiert die Formel 1 zum ersten Mal in Saudi-Arabien. Wer die jüngsten Bilder aus Dschidda gesehen hat, kommt nicht auf den Gedanken, dass dort in 26 Tagen ein Rennen gefahren wird. Denn der Ort gleicht noch einer Großbaustelle.
FIA-Rennleiter Michael Masi ist jedoch "zuversichtlich", dass die Organisatoren rechtzeitig fertig werden. Masi hat auch die Premieren in Indien und Südkorea erlebt, die kurz vorher ähnlich aussahen - auch da wurde gefahren. "Ich habe Vertrauen. Andere vielleicht nicht, aber ich schon", sagt er.
Vor oder nach Katar wird sich Masi noch einmal nach Saudi-Arabien begeben, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Den bekommst du ausführlich dazu auch schon in unseren News.
Fotostrecke: Baufortschritt der neuen Formel-1-Strecke von Dschidda in Saudi-Arabien
Gasly: Gute Erinnerungen an Brasilien
Mit Platz vier in Mexiko konnte Pierre Gasly AlphaTauri auf Augenhöhe mit Alpine bringen. Der Franzose zeigte eine formidable Leistung und kommt am Wochenende nun zu einem für ihn ganz besonderen Ort. Denn in Brasilien lief es beim letzten Mal für ihn richtig gut.
Gasly konnte damals mit Platz zwei sein erstes Formel-1-Podium holen und seine Fähigkeiten nach der Degradierung von Red Bull zu Toro Rosso unter Beweis stellen. Ihr könnt euch sicherlich noch an das spannende Rad-an-Rad-Duell mit Lewis Hamilton in Richtung Ziellinie erinnern. "Das war ein wirklich großer Moment für mich", sagt der AlphaTauri-Pilot.
"Ich freue mich darauf, all diese schönen Erinnerungen wieder aufleben zu lassen, und es wird cool sein, dorthin zurückzukehren, nachdem ich schon einmal auf dem Podium gestanden habe."
© Motorsport Images
Planänderung
Den Start hatte man sich bei Mercedes dann am Sonntag sicherlich anders vorgestellt. Dass Max Verstappen plötzlich führt und Valtteri Bottas Letzter ist, war sicherlich nicht so in den Planungen des Teams. Doch das durfte nicht lange in den Gedanken des Teams hängen, wie Shovlin weiter sagt.
"Man versucht immer, mit der Situation umzugehen, die vor einem liegt, und weint nicht wirklich über das, was nicht so gelaufen ist, wie man es sich vorgestellt hat", sagt er. "Aber man weiß sofort, dass es schwierig wird, wenn man nur ein Auto an der Spitze hat, und man weiß, dass die nächsten fünf bis zehn Runden ein sehr klares Bild von der Pace geben werden."
Als man bei Mercedes merkte, dass Verstappen wohl nicht zu knacken sein würde, musste man den Fokus verlagern. Plötzlich ging es eher darum, Platz zwei gegen Sergio Perez abzusichern, anstatt zu versuchen, gegen Verstappen "das Unmögliche" zu schaffen, wie es Shovlin ausdrückt.
"Denn es war ziemlich klar, dass wir kein Auto hatten, mit dem wir gewinnen konnten."
Mercedes: Qualifying hat uns geschmeichelt
Die Doppelpole von Mercedes am Samstag hatte viele überrascht, allerdings konnte das Team die Pace am Sonntag nicht halten und hatte vor allem Max Verstappen nichts entgegenzusetzen. Der Leitende Renningenieur Andrew Shovlin glaubt, dass das Auto am Samstag besser aussah als es war.
Der Samstag habe dem Team"geschmeichelt", wie er sagt, "denn auf einer Strecke wie dieser ist es überraschend, so weit vorne zu sein, wie wir es waren." Am Sonntag habe man dann unter noch heißeren Bedingungen ein paar Probleme mit dem Grip an der Hinterachse gehabt.
"Ich glaube nicht, dass wir so viel Abtrieb haben wie sie, wenn wir auf maximalen Abtrieb gehen, und das hat uns gekostet", so Shovlin. "Letztendlich sind beide Ergebnisse richtig, Qualifying war Qualifying und das Rennen war das Rennen. Aber Tatsache ist, dass es sehr schwierig ist, Rennen zu gewinnen, wenn man so weit von der Pace entfernt ist, wie wir es waren - drei oder vier Zehntel.
Alfa Romeo: Williams ist noch einholbar
Mit dem achten Platz von Kimi Räikkönen ist Alfa Romeo noch einmal vier Zähler näher an Williams herangerobbt. Zwölf Punkte fehlen dem Rennstall zwar noch auf die Konkurrenz - und damit mehr als man in der gesamten Saison bisher geholt hat (11) -, dennoch hat man den Kampf um Rang acht noch nicht aufgegeben.
Sollten alle vier verbleibenden Rennen wie Mexiko ausgehen, würde Alfa Romeo vorbeiziehen, zumal man dort ein besseres Ergebnis durch eine schlechte Strategie bei Antonio Giovinazzi weggeworfen hat.
"Sicher ist es möglich", sagt Chefingenieur Xevi Pujolar. "Ob wir es auch schaffen, werden wir sehen, aber wir werden es natürlich probieren."
Und: Das nächste Rennen ist in Brasilien. "Da haben wir schon mehr als diese zwölf, 13 Punkte geholt", betont Pujolar und blickt auf das letzte Rennen in Sao Paulo von 2019 zurück. Damals hatten Räikkönen und Giovinazzi die Plätze vier und fünf belegt und 22 Punkte mitgenommen. Für Giovinazzi war es das beste Ergebnis seiner Karriere.
"Wir werden es wieder versuchen", sagt Pujolar. "Ich denke, wir haben die Pace, die Fahrer und das Team und können es schaffen."
Max Verstappen in illustrem Kreis
Der Sieg in Mexiko war bereits Verstappens neunter in dieser Saison. Damit ist der Niederländer in einen illustren Kreis aufgestiegen. Nur Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Nigel Mansell ist das bislang gelungen. Gelingt Verstappen in dieser Saison ein weiterer, hätte er Rosberg und Mansell abhängt - wobei es Letzterer in einer Saison mit nur 16 Rennen natürlich auch deutlich schwieriger hatte.
Theoretisch könnte Verstappen 2021 auch noch den Rekord einstellen. Der wird ausnahmsweise nicht von Lewis Hamilton gehalten, der in seiner Karriere nie über elf Saisonsiege hinaus kam.
Spitzenreiter sind die beiden Deutschen Schumacher und Vettel. Schumacher schaffte 2004 13 Siege, genau wie Vettel 2013. Der Red-Bull-Pilot gewann damals sogar neunmal in Folge.
Klarstellung auch zu Perez
Auch vermeintlich abfällige Aussagen zu Sergio Perez muss der Weltmeister in diesem Zusammenhang klarstellen. In der Pressekonferenz hatte er sich geäußert und gemeint, dass man sehen konnte, wie schnell Red Bull in Mexiko war, wenn Perez so nah an ihm dran sein konnte.
Das hatten viele so interpretiert, dass Hamilton gemeint hätte, dass der Red Bull gut sein muss, wenn selbst Perez ihn unter Druck setzen kann. Doch so will er das nicht stehen lassen.
"Ich möchte nur sichergehen, dass die Leute in meine Worte gestern nichts falsch reininterpretieren", schreibt er. "Ich habe eine Menge Respekt vor Sergio und finde, dass er in seinem neuen Team tolle Arbeit leistet. Er hat sich in der Saison stark verbessert, und ich weiß, wie schwierig es ist, in einem neuen Team Fortschritte zu machen. Das braucht Zeit."
"Ich habe nur gesagt, dass es in Mexiko aufgrund des geringen Luftwiderstands schwierig zu folgen ist. Darum sehen wir nur wenige Überholmanöver. Dass er trotzdem so nah ranfahren konnte, zeigt einfach, wie viel mehr Abtrieb sie gehabt haben. Danke Checo, dass du es fair gehalten hast."
Hamilton: Entschuldigung bei Bottas
Lewis Hamilton hat in einer Instagram-Story Stellung zu seinen Aussagen nach dem Rennen bezogen und die Aussagen über Teamkollege Valtteri Bottas klargestellt. Diesen hatte er am Sonntag in gewisser Weise kritisiert, weil er am Start Max Verstappen vorbeigelassen hatte.
"Ich habe versucht, jeden Red Bull, den ich in meinem Spiegel sehen konnte, hinter mir zu halten. Ich dachte, Valtteri würde das Gleiche tun, aber er ließ die Tür für Max offen", hatte der Brite gesagt.
Jetzt schreibt er: "Wir alle haben schlechte Tage. Wir leben und lernen. Gestern habe ich gesagt, dass Valtteri die Tür offen gelassen hat, und natürlich werden das Leute gleich kritisieren. Wir sind ein Team und gewinnen und verlieren als Team."
"Es gibt keine einzelne Person, die für einen Sieg oder eine Niederlage verantwortlich ist. Wir machen es zusammen, im Guten wie im Schlechten. Man kann uns vielleicht schlagen, aber man kann uns nicht brechen. Auf zum nächsten, Valtteri. Lass uns weiter pushen, Bruder."
Happy Monday, äääh Tuesday!
Guten Morgen! Wir haben schon Dienstag und sind dem Sao-Paulo-Grand-Prix damit wieder einen Tag nähergekommen. Der Formel-1-Tross erlebt derzeit stressige Tage, denn alles muss innerhalb kürzester Zeit von Mexiko nach Brasilien geschafft werden. Was auf der Landkarte vielleixht näher aussieht, sind aber in Wahrheit 8.000 Kilometer, zehn Flugstunden und drei Zeitzonen.
Da haben wir es zuhause etwas angenehmer. Von dort meldet sich heute Norman Fischer aus dem Ticker. Du hast Fragen, Anmerkungen oder Kritik? Schreib uns über das Kontaktformular oder nutze den Hashtag #FragMST.
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