In einem Gerichtsverfahren in London hat Herzogin Meghan zugegeben, dass ihr Assistent mit ihrem Wissen Informationen an den Autor der inoffiziellen Biografie über sie und Prinz Harry durchgesteckt hat. Das berichten unter anderem der »Guardian« und die BBC. Der damalige Pressesekretär Jason Knauf hatte zuvor ausgesagt, dass er den Autoren des Buchs »Finding Freedom« Hintergrundinformationen gegeben und Meghan ihm für das Treffen sogar mehrere Stichpunkte genannt habe.
Zwar sei Meghan der »Umfang der Informationen, die er weitergegeben hat«, nicht bekannt, sie entschuldigte sich dennoch für eine Irreführung des Gerichts. Sie habe sich nicht an Mails mit Knauf über das nicht autorisierte Buch erinnern können, teilte sie in einem Statement mit. »Ich gebe zu, dass Herr Knauf den Autoren einige Informationen für das Buch zur Verfügung gestellt hat.«
Knaufs Aussagen dürften auch für Harry unangenehm sein, denn der Pressesekretär berief sich auf Mails, in denen besprochen wurde, die Beteiligung an dem Buch geheim zu halten. Harry habe geschrieben: »Wir müssen sagen können, dass wir nichts damit zu tun hatten.«
Die Fallhöhe ergibt sich aus den ungeschriebenen Gesetzen des britischen Königshofs. Demnach ist es Mitgliedern der royalen Familie nicht gestattet, eine Biografie offiziell zu autorisieren. Deswegen teilten die Autoren des Buchs, Omid Scobie und Carolyn Durand, auch mit, dass Harry und Meghan keinen direkten Beitrag zu dem Buch geleistet hätten, nicht einmal Interviews. Dabei wurden in dem Buch sogar Meghans Gedanken zitiert.
Bereits Harrys Mutter, Prinzessin Diana, arbeitete mit einem Journalisten heimlich für eine im Jahr 1992 erschienene Biografie zusammen. Das Buch »Diana: Ihre wahre Geschichte«, in dem unter anderem die zerrüttete Ehe zwischen Diana und Prinz Charles beschrieben wird, sorgte im Vereinigten Königreich für einen Aufschrei, Buchhandlungen boykottierten sogar den Verkauf. Erst später kam heraus, dass Diana dem Autor Andrew Morton das Material für das Buch geliefert hatte.
Rechtsstreit um Meghan-Mail an ihren Vater
Eigentlich ging es in der Anhörung in London um einen Brief, den Meghan an ihren Vater geschickt hatte. Die britischen Boulevardmedien »Daily Mail«, »Mail on Sunday« und das Internetportal »Mail Online« veröffentlichten Auszüge des Schriftstücks, Meghan verklagte den Verlag Associated Newspapers wegen Verletzung ihrer Privatsphäre und ihres Urheberrechts. Meghan wurde recht gegeben, der Verlag legte jedoch Berufung ein.
Bei der Anhörung sagte Knauf aus, Meghan habe durchblicken lassen, dass sie sich vorstellen könne, dass ihr Vater den Brief der Presse geben werde. Sie habe sich »über jedes manipulierte Detail« den Kopf zerbrochen, sagte Knauf, deswegen habe Meghan ihn gebeten, das Schreiben auf Formulierungen zu untersuchen, die negativ ausgelegt werden könnten.
Die Anwälte des Verlags argumentierten ebenfalls, dass Meghan immer gewusst habe, dass der Brief an die Öffentlichkeit durchgestochen werde. Meghan entgegnete in einer schriftlichen Einlassung hingegen, dass sie nicht gewollt habe, dass der Brief öffentlich werde. In dem Brief bat Meghan ihren Vater, nicht mehr mit Boulevardzeitungen zu sprechen und keine falschen Behauptungen aufzustellen.
Anfang 2020 hatten sich Meghan und Harry vom britischen Königshaus losgesagt und angekündigt, finanziell unabhängig zu werden. Sie leben inzwischen in Kalifornien.
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