Zum Release war God of War aus dem Jahr 2018 exklusiv Sonys PlayStation vorbehalten, am 14. Januar erscheint das von vielen als Meisterwerk gehandelte Spiel nun auch für den PC. Wie bei allen PC-Portierungen stellt sich da die Frage, wie gut (oder schlampig) der Plattformwechsel über die Bühne gegangen ist?
Die Antwort ist meiner Erfahrung nach eindeutig: Der Wechsel ist sogar sehr gut über die Bühne gegangen! Bevor wir uns aber mit Blick auf den Titel dieses Artikels der Frage widmen, wie in Kratos Namen es ein Download schaffen kann, jemanden zu begeistern, werfen wir einen Blick auf die Highlights der PC-Version und auf die Performance. Falls ihr direkt zum Download-Abschnitt springen wollt, könnt ihr das über die Schnell-Navigation tun:
Schnell-Navigation:
Wenn ihr dagegen wissen wollt, wie gut God of War spielerisch da steht, lege ich euch unseren umfangreichen Test zu dem Actionspiel ans Herz:
God of War im Test: Auch auf dem PC ein Meisterwerk?
Warum die PC-Version von God of War technisch so gut ist
- Wir sind von Abstürzen oder Performance-Problemen jedweder Art völlig verschont geblieben (gilt sowohl für mich als auch für Haupttester Fabiano Uslenghi).
- Trotz schicker (wenn auch nicht mehr völlig zeitgemäßer) Grafik stellt das Spiel nicht zu hohe Systemanforderungen (siehe auch den nächsten Abschnitt).
- God of War unterstützt sowohl Nvidias DLSS als auch AMDs FSR (mehr FPS bei mehr oder weniger geringem Verlust an Bildqualität) sowie Nvidia Reflex (geringere Eingabeverzögerung).
- Das Grafikmenü ist zwar überschaubar, bietet aber sehr nützliche Extras wie Presets, Vergleichsbilder zu jeder Option und Detailstufe, eine Anzeige für den VRAM-Bedarf, eine optionale FPS-Begrenzung, einen Regler für das Upsampling (mehr FPS durch niedrigere Renderauflösung) und sogar eine Anzeige für die Auflösung, die intern bei den verschiedenen DLSS- und FSR-Stufen konkret verwendet wird.
- Die Steuerung per Maus und Tastatur ist sehr gut gelungen und sinnvoll anpassbar.
Kleiner Wermutstropfen: Das Spielen im sehr breiten 32:9- oder 32:10-Format ist von Haus aus nicht möglich, das Spiel unterstützt maximal 21:9 als Seitenverhältnis. Wieso ein noch breiteres Bild ein großes Upgrade beim Zocken sein kann, schildere ich euch in diesem Artikel:
Warum ein Monitor mein wichtigster Kauf der letzten Jahre war
God of War: Systemanforderungen der PC-Version im Check
Laut den (vorbildlich detaillierten) offiziellen Systemanforderungen soll für das Spielen in Full HD mit 30 FPS und der Detailstufe Original
AMDs Radeon RX 570 mit 4,0 GByte ausreichen und für das Spielen in WQHD mit hohen Details Nvidias RTX 2070 mit 8,0 GByte.
Mehr zu den Systemanforderungen und alle weiteren wichtigen Fakten zum Spiel findet ihr in unserem großen Info-Hub zu God of War. Mit den oben genannten Angaben trifft es Sony unserer Erfahrung nach sehr gut und ist sogar fast etwas zu vorsichtig.
Auch mit langsamer Hardware spielbar: In unserer durchaus fordernden Benchmarksequenz erreicht die RX 570 in Full HD über 40 FPS und sogar in WQHD bleibt der Titel mit über 30 FPS spielbar. Ein spürbar flüssigeres Spielerlebnis ist aber erst ab etwa 50 bis 60 FPS möglich. Die CPU ist dabei in Form des Ryzen 5 2600 zwar flotter als der Ryzen 5 2400G aus den offiziellen Angaben, dennoch empfinden wir Sonys Einschätzung als realistisch.
Die Mittelklasse trumpft auf: Die RTX 2070 kommt in Kombination mit derselben CPU und in der identischen Sequenz und höherer WQHD-Auflösung auf 55 FPS. Gepaart mit der in diesem Fall etwas langsameren CPU im Vergleich zu den offiziellen Angaben (Ryzen 7 3700X) passt das Bild auch hier zu den Angaben in den Systemanforderungen. Selbst in maximalen Details bleibt God of War mit dieser Hardware bei etwa 40 FPS spielbar, wie auch die Benchmarks im nächsten Abschnitt zeigen.
Objekte in der Ferne sehen dabei allerdings relativ schnell etwas unscharf aus. Das dürfte zwar der Performance zu Gute kommen, nimmt der (recht schlauchigen) Welt aber auch etwas die Tiefe. Im Spielgeschehen selbst habe ich das jedoch nicht so stark wahr genommen, dass es wirklich entscheidend stören würde.
Was bringen DLSS, FSR und Reflex?
Um die FPS zu erhöhen, könnt ihr in God of War auf Nvidias DLSS zurückgreifen (nur mit RTX 2000/RTX 3000 möglich) und auf AMDs FSR (sowohl mit Radeon- als auch mit Geforce-Grafikkarten möglich). Das Spiel wird damit in einer niedrigeren Auflösung berechnet und anschließend hochskaliert. Welche Auflösung genau zum Einsatz kommt, zeigt God of War lobenswerterweise direkt im Menü an.
God of War - Detailstufe Hoch/Original
Ryzen 5 2600, 16,0 GByte RAM
- 2560x1440, hohe Details
- 3840x2160, Detailstufe Original
- 0
- 16
- 32
- 48
- 64
- 80
Die interne Auflösung beträgt mit DLSS und FSR bei der Stufe Qualität
in Full HD 1280x720, in WQHD 1708x960 und in 4K 2560x1440. Die Zielauflösung liegt also jeweils um den Faktor 2,25 höher.
Wie die Benchmarks zeigen, sorgen sowohl DLSS als auch FSR für einen ordentlich Performance-Schub im Bereich von 20 bis 50 Prozent. Erwartungsgemäß macht DLSS dabei die insgesamt bessere Figur, da die Bildqualität mit FSR durch eine sichtbare Unschärfe eher leidet.
God of War - Detailstufe Original
Ryzen 5 2600, 16,0 GByte RAM
- 1920x1080, Detailstufe Original
- 2560x1440, Detailstufe Original
- 0
- 14
- 28
- 42
- 56
- 70
Mit maximalen Details sinken die FPS deutlich, die Optik verbessert sich gleichzeitig nicht in einem Maße, das diesen Performance-Verlust wirklich rechtfertigen würde. Die höchste Detailstufe lohnt sich aber in den meisten Fällen nicht, worauf ich auch im folgenden Artikel näher eingehe:
Eine schlechte Angewohnheit kostet mich unnötig Geld
Geringeren Einfluss als DLSS und FSR hat Nvidias Reflex-Technik, die die Eingabeverzögerung minimieren soll. Weder ich noch Fabiano haben beim Spielen mit Maus und Tastatur auf einer der beiden Stufen (Ein
und Ein + Boost
) einen nennenswerten Unterschied gespürt, aber auch das entspricht meinen Erwartungen.
Warum ist Nvidia Reflex in God of War nicht so wichtig?
Bei God of War handelt es sich um einen Singleplayer-Titel mit aufwändige animierten Kampfanimationen. Unsere Eingaben haben oft also weniger direkten Einfluss als etwa in einem Multiplayer-Shooter, zudem fällt die kompetitive Komponente weg.
Ebenfalls nicht zu vergessen: Beim Spielen mit einem Controller nimmt die Bedeutung der Eingabeverzögerung nochmals ab, da das Spielgefühl hier durch Faktoren wie die Deadzones der Analogsticks von Haus aus nicht so direkt ist wie beim Steuern per Maus und Tastatur.
Wie stark man eine bestimmte Eingabeverzögerung wahrnimmt, ist allerdings eine sehr subjektive Frage. Allgemeingültige Aussagen über Nvidia Reflex (und vergleichbare Techniken von AMD) sind dadurch nur bedingt möglich.
Was soll das mit dem Download?
Bleibt abschließend noch der Blick auf den ominösen Download. Um meine Begeisterung dafür zu verstehen, müssen wir uns erneut die offiziellen Systemanforderungen anschauen. Wie im Bild oben zu sehen gibt Sony an (beziehungsweise Entwickler Santa Monica Studio), dass ihr 70 GByte benötigt.
Dazu passt die Größe des installierten Spiels: Es schlägt laut Windows Explorer mit 64,2 GByte zu Buche. Der Clou ist allerdings, dass ich dafür nur etwa 34,6 GByte herunterladen musste - einer offensichtlich sehr guten Komprimierung der Daten sei Dank.
Zum Vergleich habe ich mir bei Steam mal die Download- und Installationsgrößen von aktuellen Titeln wie Forza Horizon 5, Battlefield 2042 und Cyberpunk 2077 angesehen. Während die Downloadgröße hier meist etwa 90 Prozent der finalen Spieldateien entspricht, sind es bei God of War nur bemerkenswerte 53,9 Prozent.
Spiel | Downloadgröße | Installationsgröße | Verhältnis DL/Installationsgröße |
---|---|---|---|
God of War | 34,6 GByte | 64,2 GByte | 53,9 Prozent |
Asassins Creed Odyssey | 84,1 GByte | 110,1 GByte | 76,4 Prozent |
Age of Empires IV | 27,7 GByte | 34,6 GByte | 80,1 Prozent |
Forza Horizon 5 | 92,6 GByte | 102,1 GByte | 90,7 Prozent |
Halo Infinite | 43,6 GByte | 48 GByte | 90,8 Prozent |
Battlefield 2042 | 44,9 GByte | 48,3 GByte | 93,0 Prozent |
Red Dead Redemption 2 | 112,6 GByte | 119,4 GByte | 94,3 Prozent |
New World | 39,7 GByte | 42 GByte | 94,5 Prozent |
Cyberpunk 2077 | 66,7 GByte | 69,6 GByte | 95,8 Prozent |
Man muss allerdings dazu sagen, dass es dabei auch darauf ankommt, wie gut die Originaldateien bereits komprimiert sind. Außerdem hat optische Qualität (etwa in Form von hoch aufgelösten Texturen) nun mal ihren Speicherplatz-Preis, ebenso wie eine große Spielwelt. Im Falle von God of War scheint mir eine Download-Größe von etwa 35 GByte jedenfalls in Anbetracht der Spielwelt und der optischen Qualität als angemessen.
Es dürfte schon eine gewisse Nerdigkeit
nötig sein, um sich von diesem Umstand begeistern zu lassen - ich stehe aber voll und ganz dazu. Und das fällt mir um so leichter, wenn der Rest des Spiels auf dem PC technisch so überzeugt, wie das God of War in meinen Tests getan hat.
Habt ihr euch God of War bereits für den PC gekauft oder noch vor, das zu tun? Falls ja, mit welcher Performance rechnet ihr auf eurem System? Und falls nein, was spricht gegen einen Kauf? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!
Artikel von & Weiterlesen ( God of War PC: Der Download begeistert mich mehr als die tolle Technik - GameStar )https://ift.tt/3tma9wc
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