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Waterdrop möbelt den Markt mit Technik auf - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Österreich zeigt sich neuerdings verstärkt als Markt für innovative Unternehmen mit Blick für internationale Geldquellen. Einer davon ist der Getränkespezialist Waterdrop: Das Unternehmen sammelt 60 Millionen Euro unter der Führung des asiatischen Investmentgesellschaft Temasek, wie das Unternehmen am Montag bestätigte. Zusätzlich beteiligen sich die bestehenden Gesellschafter Bitburger Ventures sowie Founders Future. Das Kapital wird für die weitere globale Erweiterung sowie für Investitionen in Forschung und Entwicklung verwendet. Waterdrop wurde 2016 in Wien, Österreich, gegründet und hat sich schnell als Pionier auf dem innovativen Getränkemarkt etabliert. Die kleinen zuckerfreien entwickelten Würfel, genannt Microdrink, reichern einfaches Wasser mit echten Frucht- und Pflanzenextrakten und wertvollen Vitaminen an – in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Das Unternehmen wirbt damit, dass die kompakten Würfel flexibel immer und überall mit Wasser zubereitet werden. Zudem verringert der Ansatz durch die Würfelform und vereinfachten Lager- sowie Transportmöglichkeiten den CO2-Abdruck und spart dank der innovativen Einzelverpackung 98 Prozent Kunststoff im Vergleich zu herkömmlich abgefüllten Getränken.

Michaela Seiser

Wirtschaftskorrespondentin für Österreich und Ungarn mit Sitz in Wien.

Ein Microdrink wiegt nach eigener Darstellung weniger als 3 Gramm und kann je nach Geschmack des Verbrauchers bis zu etwa 1000 Milliliter Wasser anreichern. Das Management sieht einen Paradigmenwechsel im Getränkemarkt. Zuckerhaltige und künstlich aromatisierte Getränke mit ihrem Kohlendioxed-Ausstoß und übermäßigem Plastikverbrauch würden bald veraltet und überflüssig sein, glauben die Jungunternehmer. Neue Produktkategorien wie „Microdrinks" würden zusammen mit einer stärkeren Leitungswasser-Filtrationsindustrie zum neuen Standard werden. Dieser Trend wird dadurch bestätigt, dass Waterdrop im vergangenen Jahr einen Umsatz von 100 Millionen Dollar erreicht hat. „Unser Ansatz ist es, ökologische Lösungen zu entwickeln, um den verantwortungsvollen Konsum von Leitungswasser zu fördern und die veraltete Idee zu überwinden, dass nicht nachhaltige und meist ungesunde Getränke in Flaschen abgefüllt und weit transportiert werden müssen. Leitungswasser ist eine sichere, wirtschaftliche und nachhaltige Trinkwasserquelle", sagt Martin Murray, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Waterdrop. Neben Temasek wird Waterdrop bereits von namhaften Investoren unterstützt, darunter Alexandre Arnault, Familie Wöhrl, die Döhler GmbH, Founders Future, der Wagniskapital-Ableger von Bitburger, die Suzuki-Familie aus Japan und der französische Investor Pierre Kosciusko-Morizet.

Neugründungen haben im vergangenen Jahr auf der ganzen Welt Rekordgelder von Investoren eingeworben. Insgesamt flossen 671 Milliarden Dollar (rund 588 Milliarden Euro) Risikokapital in junge Firmen, wie eine vorige Woche veröffentlichte Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG zeigt. Das sei fast doppelt so viel Geld wie im coronageprägten Vorjahr (plus 94 Prozent). Aus österreichischer Sicht erfolgreichstes Start-up ist derzeit die Online Nachhilfeplattform Gostudent. Das heimische Unternehmen erhielt 2021 275 Millionen Euro und im Jänner 2022 weitere 300 Millionen Euro Kapital und wurde dadurch zuletzt mit einem Firmenwert von drei Milliarden Euro bewertet.

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