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Johannes Bußmann: Überraschender Abgang: Chef von Lufthansa Technik verlässt den Konzern - Handelsblatt

Lufthansa-Technik-Chef Johannes Bußmann

Nach sieben Jahren an der Spitze der Lufthansa-Wartungstochter hat sich der Manager entschieden, noch einmal in der Technologiebranche durchzustarten.

(Foto:&#160dpa)

Frankfurt Überraschender Wechsel bei Lufthansa Technik. Johannes Bußmann wird die Wartungstochter der Airline-Gruppe Ende Juni verlassen. Er werde auf eigenen Wunsch aus dem Konzern ausscheiden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Sein Nachfolger wird zum 1. Juli Sören Stark. Der 55-Jährige ist bisher Chief Operating Officer.

Bußmann gehört dem Vorstand des Wartungsspezialisten seit zehn Jahren an, Chef des Unternehmens ist er seit sieben Jahren. Der 53-Jährige wird die Lufthansa-Gruppe ganz verlassen und soll Vorstandsvorsitzender eines großen deutschen Technologieunternehmens werden. Über den Namen schweigt sich Lufthansa Technik aus.

Er sehe sehr dankbar auf die vergangenen Jahre als Vorstandschef und die in Summe 23 Jahre bei Lufthansa Technik zurück, wird Bußmann in der Mitteilung des Unternehmens zitiert. „Jetzt ist es an der Zeit, mich anderen Aufgaben außerhalb der Luftfahrt zu stellen, worauf ich mich schon sehr freue.“

Aus Konzernkreisen ist zu hören, dass Bußmann nicht im Streit geht. „Er will mit 53 Jahren einfach noch mal etwas anderes machen“, sagte eine Führungskraft. Auch die Überlegungen der Muttergesellschaft, Teile der Wartungstochter zu verkaufen, sollen bei der Entscheidung keine Rolle gespielt haben. Bußmann wird nachgesagt, einem Teilverkauf oder einem Teilbörsengang von Lufthansa Technik positiv gegenüberzustehen.

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Wann darüber entschieden wird, ob Lufthansa sich von Teilen der Technik-Tochter trennt, ist offen. Ursprünglich sollte ein grundsätzlicher Beschluss bis Ende vergangenen Jahres fallen. Doch es zeichnet sich ab, das die weiteren Pläne mit dem Ableger frühestens nach der Vorlage der Bilanz des abgelaufenen Jahres im März bekannt gegeben werden.

>> Lesen Sie dazu: Lufthansa-Technik-Chef: „Wir verlängern technisches Leben“

„Ich danke Johannes Bußmann für seine herausragende Arbeit bei Lufthansa Technik“, sagte Detlef Kayser, Mitglied des Konzernvorstandes und zugleich Aufsichtsratschef von Lufthansa Technik. Während die Airlines des Konzerns in den ersten neun Monaten 2021 wegen der Pandemie Verluste geschrieben haben, konnte Lufthansa Technik mit 123 Millionen Euro ein positives Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) beisteuern.

Lufthansa Technik zählt zu den weltweit größten Wartungsanbietern in der Luftfahrt. Das Unternehmen hat mehr als 30 Tochter- und Beteiligungsunternehmen und über 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einnahmequellen wie lang laufende Wartungsverträge mit Fluggesellschaften machen das Unternehmen auch für Finanzinvestoren interessant.

Der Konzernvorstand hatte schon deutlich vor Beginn der Pandemie Überlegungen gestartet, sich von Teilen der Technik zu trennen. Hintergrund war damals der Plan, den Wert der gesamten Gruppe an der Börse deutlicher zu zeigen. Der Münchener Wartungs- und Triebwerksspezialist MTU Aero Engines – zum großen Teil vergleichbar mit Lufthansa Technik – wird am Aktienmarkt mit etwas weniger als zehn Milliarden Euro bewertet. Lufthansa insgesamt kommt aktuell nur auf gut acht Milliarden Euro.

Teilverkauf von Lufthansa Technik bleibt ein Thema

In der durch Corona ausgelösten schweren Krise, in der Lufthansa mit Staatsgeld gerettet werden musste, bekamen die Pläne eine neue Dynamik, weil der Konzern Geld auftreiben musste. Mittlerweile sind die Staatshilfen getilgt, der akute Verkaufsdruck ist damit weg. Die grundsätzliche Logik, den Wert der Lufthansa-Gruppe besser zu zeigen, gilt aber nach wie vor.

Sollte es zu einem Teilverkauf kommen, wäre es wohl die Aufgabe von Bußmanns Nachfolger, diese strategische Weichenstellung zu begleiten. Stark gehört dem Vorstand von Lufthansa Technik seit 2019 an. Vorher war er bei Lufthansa Cargo als Vorstand für den Betrieb zuständig.

Der Manager kennt sich bestens in der Gruppe und auch bei Lufthansa Technik aus. Denn er begann seine Karriere bei Lufthansa Technik im Jahr 2004 als Geschäftsführer von Lufthansa Technik Logistik. Zwischen 2011 und 2016 leitete der Wirtschaftsingenieur die Flugzeugüberholung bei der Technik.

„Sören Stark hat sich auf verschiedenen Positionen unseres Konzerns ausgezeichnet und große Verdienste erworben“, sagte Konzernvorstand Kayser über den künftigen Technik-CEO. Stark habe seine Fähigkeiten unter anderem während der Pandemie unter Beweis gestellt: „Mit seiner großen Kompetenz, Erfahrung und Führungsstärke wird er Lufthansa Technik erfolgreich in die Zukunft führen.“

Mehr: Expansion für wenig Geld: Das steckt hinter dem Lufthansa-Plan für ITA

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