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Wenn einmal alles klappt:Hertha entdeckt Zauber gegen den Abstieg - n-tv NACHRICHTEN

Klar ist das Glück, wenn der erste Schuss gleich ein Treffer ist. Herthas Trainer Pal Dardai legt aber Wert darauf, dass sich seine Mannschaft den Sieg gegen Leverkusen hart erarbeitet hat. Er sieht sogar Fußball - und geht prompt noch optimistischer in den Abstiegskampf.

Hätte man sich als Freund der Berliner Hertha vor dem Spiel seiner Lieblingsmannschaft gegen Bayer 04 Leverkusen etwas wünschen dürfen, wäre wohl genau das dabei herausgekommen, was sich am Ende tatsächlich zugetragen hat. Gut, an erster Stelle dürfte der Wunsch gestanden haben, man hätte dieses Spiel mit vielen Menschen im Olympiastadion sehen können. Fußball ohne Zuschauer ist und bleibt eine trostlose Angelegenheit. Aber da ist, bis auf unabsehbare Zeit, die Pandemie vor.

Ansonsten aber ließ das überraschend klare 3:0 (3:0) gegen wenig wehrhafte Leverkusener kaum Wünsche offen. Nun war es zwar nicht so, dass die Berliner an diesem kalten, dafür aber sehr sonnigen Sonntagnachmittag alles richtig gemacht hätten. Wer aber jemals als Fan gegen den Abstieg gekämpft hat, der weiß es zu schätzen, wenn die eigene Mannschaft, zumal nicht berüchtigt für einen allzu stürmischen Drang gen gegnerisches Tor, nach einer guten halben Stunde bereits dreimal getroffen hat. Allzu häufig kommt das nicht vor, sonst ginge es ja nicht gegen den Abstieg.

Der junge Niederländer Deyovaisio Zeefuik in der vierten Minute mit einem schönen Schlenzer und seinem ersten Treffer in der Bundesliga, der just genesene und lange erfolglose Brasilianer Matheus Cunha (26.) und der Kolumbianer Jhon Cordoba (33.) sorgten für eine im Berliner Westend so nicht erwartete Torflut. Und das nach einer Woche, in der das große Thema war, dass die Herthaner zu selten treffen. Geht doch, sogar gegen eine Mannschaft, die immer noch davon träumt, in der kommenden Saison in der Champions League mitspielen zu dürfen. Inwieweit die immer größer werdende Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit ein Problem für Leverkusens Trainer Peter Bosz werden könnte, war am Spieltag nicht zu eruieren. Und auch für Pal Dardai und seine Berliner ist die Lage immer noch ernst. Oberstes Ziel bleibt es, den Absturz in die zweite Liga zu verhindern.

"Das hat nach Fußball ausgesehen"

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So geht's im Kampf gegen den Abstieg.

(Foto: imago images/Andreas Gora)

Aber in der Tabelle der Bundesliga sieht es nach dem 26. Spieltag nicht mehr ganz so schlimm aus. Das Gute daran für die Herthaner ist, dass dieses Bild nun zwei Wochen Bestand hat. Die Liga pausiert, damit die Nationalmannschaften spielen können. Am Ostersonntag (ab 18 Uhr im Liveticker bei ntv.de) steht dann das Derby beim 1. FC Union in Köpenick an. Bis es so weit ist, steht Hertha auf Platz 14 und hat wie 1. FSV Mainz einen Punkt Vorsprung auf den 1. FC Köln auf Rang 16, der am Ende der Saison die Relegation gegen den Drittplatzierten der zweiten Liga bedeutet. Auf Platz 17 folgt, wiederum mit einem Zähler weniger, der DSC Arminia Bielefeld, über den FC Schalke 04 müssen wir nicht reden, zumindest nicht, wenn es um ernsthafte sportliche Konkurrenz geht.

Dardai sagte nach der Partie: "Von der Tabelle und vom Gefühl her war das ein wichtiger Sieg." Er weiß, dass das nicht immer so läuft wie an diesem wundersamen Nachmittag. Hinterher lässt sich der Berliner Erfolg leicht mit einer Mischung aus Freude am Spiel, Aggressivität in den Zweikämpfen, Effizienz und Abgezocktheit vor dem Tor erklären. Das ist nicht völlig falsch. Aber es hilft eben auch, wenn gleich der erste Schuss nach vier Minuten ein Treffer ist, ein so zauberhafter zumal; und danach die ersten beiden Konter sitzen.

Es hilft, wenn einfach mal was klappt. "Das war kein Glück, das war erarbeitet", sagte Dardai, als habe er diesen Einwand erwartet. "Das hat nach Fußball ausgesehen. Und das ist wichtig für uns." Das ist es in der Tat. Jetzt fehlen nur noch die Zuschauer im Stadion, die das auch gebührend feiern können.

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