Diablo, der Herr des Schreckens, ist aus seinem CRT-Gefängnis ausgebrochen und sucht jetzt überall HD-Bildschirme heim. Damit Sie beim Ausflug in die zahlreichen sumpfigen Wald- und Wiesenlandschaften, über die Wüste mit Myriaden an Höhlen, in Kurast und den großen Sümpfen bis zur Festung des Wahnsinns nicht ins Stocken geraten, haben wir uns mit der Technik von Diablo 2 Resurrected beschäftigt und geprüft, inwiefern die Mindestanforderungen des Entwicklers zutreffen. Zudem geben wir wichtige Tipps zur Optimierung, damit Sie sie ganz auf das Spiel und nicht auf technische Probleme konzentrieren müssen.
Diablo 2 Resurrected | Minimale Hardware | Empfohlene Hardware |
---|---|---|
Auflösung | 1.280 x 720 | 1.920 x 1.080 |
Windows | Windows 10 | Windows 10 |
CPU | Core i3-3250 / AMD FX-4350 | Core i5-9600k / AMD Ryzen 5 2600 |
RAM | 8 GiB | 16 GiB |
Grafikkarte | Geforce GTX 660 / Radeon HD 7850 | Geforce GTX 1060 / Radeon RX 5500 XT |
Festplatte | 30 GByte | 30 GByte |
Zuerst rufen wir uns noch einmal die offiziellen Systemanforderungen ins Gedächtnis. Für 720p braucht es 8 GiB RAM, einen Core i3-3250 oder FX-4350 sowie eine GTX 660 oder Radeon HD 7850. Für 1080p steigen die Anforderungen erheblich. Empfohlen werden jetzt 16 GiB RAM, ein Core i5-9600k oder ein Ryzen 5 2600 sowie eine GTX 1060 oder eine Radeon RX 5500 XT. Gerade die CPU-Anforderungen mit halbwegs aktuellen Sechskern-Prozessoren ist für ein Remaster anspruchsvoll und sollten geprüft werden. Auffällig ist, dass die Entwickler hinter den Anforderungen keine Detailoptionen preisgeben.
Diablo 2 Resurrected im Technik-Check: Anforderungen untersucht
Wir ziehen das Pferd von hinten auf und beginnen mit dem kleinsten System, welches uns in der Redaktion möglich ist. Dieses besteht aus einem Asrock 990FX Killer Mainboard und einem AMD FX-4300 mitsamt 16 GiB DDR3-1866 Speicher. Als Grafikkarten kommen fürs Erste eine Nvidia GTX 660 und AMD HD 7850 zum Einsatz. Da die Anforderungen einen FX-4350 aufzählen, der minimal höher taktet und einen etwas größeren L3-Cache aufweist, übertakten wir den FX-4300 geringfügig um 200 MHz.
Grafikvergleich
Im Falle der GTX 660 können wir dank des langjährigen Supports durch Nvidia sogar noch auf den aktuellen Grafiktreiber mit Versionsnummer 471.96 WHQL zählen, der bekanntlich der letzte sein wird, der Kepler offiziell unterstützt. Bei der AMD HD 7850 sieht die Sache hingegen anders aus, hier müssen wir auf einen Legacy-Treiber mit Version 21.5.2 WHQL zurückgreifen, der von Juni dieses Jahres stammt. Das ist nicht sehr viel älter als der Nvidia-Treiber, fehlende Optimierungen seitens des Treibers können allerdings zu Performanceeinbußen führen, was gerade bei älteren Grafikkarten gravierend sein kann, da dort jedes bisschen Performance Gold wert ist.
Mit der GTX 660 konnten wir dank zwei GiB Speicher relativ sorglos in minimalen Details über den Bildschirm huschen. Die Framerate lag dabei in der Regel zwischen 60 und 80 Fps, je nachdem was auf dem Bildschirm los wahr. Wer mit weniger Fps auskommen kann, wird auch noch mit mittleren Einstellungen flüssig. Das gilt jedoch nicht für die Texturen, die auf der Stufe Niedrig bereits die zwei GiB der Karte komplett belegen. Die HD 7850 hat da schon härter zu kämpfen. Nicht nur, dass unsere Version nur über einen GiB Speicher verfügt, sie rechnet auch etwas langsamer als die GTX 660. In 720p messen wir im Schnitt zwischen 50 und 60 Fps. Flüssig ist das aber immer noch, Sie können Diablo 2 Resurrected also theoretisch sogar mit einer 1-GiB-Karte aus dem Jahre 2012 spielen, erwarten Sie allerdings keine Wunder.
Jetzt reisen wir einige Jahre in die Zukunft und beschleunigen das Spiel mit dem System, dass die Entwickler "empfehlen". Da wir aktuell unseren Intel Core i5-9600K ins Windows-11-Testsystem verfrachtet haben, muss ein Core i7-8700K herhalten, welcher um sein SMT-Feature beraubt und auf die Taktfrequenzen des Core i5-9600K degradiert wurde - und damit exakt einem 9600 entspricht. Zuerst haben wir uns die Performance mit der Nvidia GTX 1060 angesehen. Wir verwenden ein Modell von Gigabyte, welches mit 9-Gbps-Speicher ausgestattet ist, welcher die Leistung der Karte etwas erhöht. Die 1060 ist deutlich flotter als die 660 und erlaubt uns in Full HD maximale Details zu aktivieren. Wir haben dabei zwischen 70 und 110 Fps gemessen. Die Nachladeruckler sind jetzt auch deutlich geringer, da die CPU ebenso deutlich leistungsfähiger ausfällt. Der Speicherverbrauch im Spiel steigt auf bis knapp 6 GiB an, Diablo 2 Resurrected nutzt alles, was vorhanden ist und münzt es in geringere Nachladeruckler um.
Danach war die empfohlene AMD RX 5500 XT dran. Doch Moment, welche 5500 XT ist denn eigentlich gemeint? Diese gibt es nämlich in zwei Varianten, einmal mit 4 GiB und einmal mit 8 GiB Speicher. Zudem ist diese Karte nur 8x an den PCI-Express-Slot angebunden. Welche Auswirkungen das auf Spiele hat, die viel Grafikspeicher benötigen, haben wir bereits getestet. Im Falle der GTX 1060 konnten wir bereits herausfinden, dass Diablo 2 Resurrected schon in Full HD gerne mehr als 4 GiB Speicher belegt, wir waren daher im Vorfeld sehr gespannt auf die Performance der 5500 XT mit 4 GiB. Da die RDNA-Architektur deutlich aktueller ist, nutzen wir für die 5500 XT den aktuellen Treiber mit der Bezeichnung 21.9.2 Optional.
Einerseits überrascht uns die RX 5500 XT mit einer guten Performance bis Full HD, andererseits plagen uns im Gegensatz zur GTX 1060 stärkere (Nachlade-)Ruckler. Insbesondere die 4-GiB-Variante der 5500 XT ist von der kleineren 8x-Anbindung betroffen. Das Spiel fühlt sich damit nur selten tatsächlich flüssig an. Wir müssen dazu sagen, dass unser 8700K-Unterbau nur PCI-Express 3.0 liefert. Eine 4.0-Plattform würde sich im Falle der 5500 XT günstig auswirken und die Ruckler minimieren, was nicht heißen soll, dass man das Spiel mit 4 GiB Videospeicher plötzlich komplett ruckelfrei genießen kann. Im Zweifel reduzieren Sie die Texturauflösung.
Um herauszufinden, wie viel sich Diablo 2 Resurrect maximal genehmigt, haben wir zum Schluss noch ein System bestehend aus einem Ryzen 9 5900X und einer RTX 3090 aufgebaut - und sind überrascht. Das Spiel zieht in UHD-Auflösung und maximalen Details gerade einmal rund 6,5 GiB Speicher aus der Karte, 8-GiB-Karten steht damit Tür und Tor offen. Natürlich gelingt es der RTX 3090 zu jeder Zeit stabile Frameraten zu erreichen, alles andere wäre auch arg seltsam.
[PLUS] Müde PCs munter machen - Warum immer Ultra-Details?Diablo 2 Resurrected im Technik-Check: Tipps zur Optimierung
Wenn es Ihnen wie uns zum Eingang dieses Artikels geht und Sie über keine High-End-Grafikkarte verfügen, möchten wir Ihnen zum Abschluss noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Wir haben die Grafikeinstellungen einzeln geprüft und dabei vor allem jene Optionen aufgedeckt, die sehr viel Grafikleistung benötigen. Am meisten Leistung lässt sich über die Ambient Occlusion und den Umgebungsdetails freischalten. Wir konnten jeweils 20 Prozent mehr Fps erhalten, wenn wir diese Optionen von der höchsten auf die niedrigste Stufe umgeschaltet haben. Die übrigen Optionen bringen nur wenig Mehrleistung, beispielsweise die Schattendetails.
Wir sind beim Testen von Diablo 2 Resurrected auf einige technische Auffälligkeiten gestoßen. Zum einen lässt das Grafikmenü keine Anpassung der Vollbildauflösung zu, sondern nur im Fenstermodus. Wenn Sie beispielsweise über einen 4K-Bildschirm verfügen, übernimmt das Spiel die Auflösung. Wenn Sie den Wunsch haben, mit einer anderen Auflösung zu spielen, beispielsweise um die Grafiklast zu reduzieren, müssen Sie eine andere Desktop-Auflösung auswählen. Des Weiteren dürften Freunde von sehr hohen Auflösungen enttäuscht sein, wenn sie DSR aktivieren. Wir können zwar mithilfe der RTX 3090 ein flüssiges Bild in 8K berechnen (~40 Fps), dürfen dann allerdings dieses wunderschöne Schauspiel beobachten:
Im Optionsmenü gibt es keine Möglichkeit, das HUD an die richtige Stelle zu bewegen. Somit sind höhere Auflösungen als die native Auflösung Ihres Monitors zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich. Zumindest baut Blizzard dafür einen Auflösungsmodifikator ein, den Sie von 50 bis 200 Prozent konfigurieren können. Insgesamt können wir eine zu jeder Zeit höhere GPU- als CPU-Auslastung festhalten, die Grafikarte spielt also eine viel wichtigere Rolle als die CPU. Sollten Sie Probleme mit der Performance haben, reduzieren Sie zuerst die Auflösung, danach schrittweise die Umgebungsverdeckung sowie die Umgebungsdetails. Wir empfehlen mindestens einen flotten Quadcore wie beispielsweise ein Intel Core i7-4790K sowie eine Grafikkarte, die nicht älter als zwei Generationen ist. Mit einer GTX 1070 oder Vega 56 dürften Sie sehr viel Spaß mit Diablo 2 Resurrected haben.
Wie steht es mit Ihnen? Läuft das Spiel zufriedenstellend auf Ihrem PC? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.
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