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In Sachen Spieler-Kommunikation und Analyse setzt der neue Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auf modernste Technik. Auch eine App-Pflicht gibt es für die Münchner.
München – Julian Nagelsmann ist nicht nur passionierter Mountainbike-Fahrer, er interessiert sich auch für die Technik, die dahinter steckt: Federweg, Vorbau, Laufräder – dem gebürtigen Landsberger sind die Fachbegriffe geläufig. Mehr noch: Bei seinem Lieblings-Mountainbike (Specialized Epic) legte er vor einiger Zeit sogar selbst Hand an. „Ich wollte einen anderen Vorbau hinschrauben. Leider ist mir die Schraube abgebrochen, dann musste ich es zur Reparatur bringen. Letztendlich war mehr kaputt als mir lieb war“, erinnert sich der Cheftrainer des FC Bayern. Für die Zukunft hat er sich vorgenommen, sich noch mehr in die Mechanik seines Mountainbikes reinzufuchsen.
Nagelsmann ist nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz ein großer Technik-Freak. Erst vergangene Woche ließ der 34-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung durchblicken, dass er sich modernere Kommunikationsmittel wünscht. Als Beispiel für seine Vorstellung nannte er Football: „Hier ist man unglaublich weit bei der Technologie in der Kommunikation mit Spielern. Sprich: Der Quarterback hörte den Trainer auf dem Feld.“ Seiner Ansicht nach brauche man diese Art und Weise der Verständigung zwischen Trainer und Spieler unbedingt: „Idealerweise auch mit einer Verbindung zurück, dass der Spieler mit den Trainern kommunizieren kann.“
FC Bayern: Technik-Freak Julian Nagelsmann - Headset im Ohr und iPad zur Spielanalyse
Laut Nagelsmann gibt es bereits Menschen, die seine Idee in die Praxis umsetzen wollen: „Ich weiß, dass Menschen schon daran arbeiten – und ich will somit nicht deren Ideen veröffentlichen und andere schlaue Ingenieure auf den Plan rufen, die Ideen klauen. Es ist technisch möglich. Es gibt Mikrofone, die kein Gewicht haben.“
„Wir schauen keine Netflix-Serien. Wir sehen einzelne Spielsituationen, bei denen wir einige Erkenntnisse bekommen können. Es ist, glaube ich, fünf Sekunden zeitversetzt“
Wie wichtig dem Bayern-Coach das Thema Kommunikation während eines Spiels ist, beweist auch ein Blick auf die Trainerbank: So ist Co-Trainer Xaver Zembrod (54) via Headset mit dem Analyseteam um Benjamin Glück (35) auf der Tribüne verbunden. Das hat folgenden Hintergrund: Glück hat von der Tribüne aus das Geschehen in Vogelperspektive vor sich. So kann er dem Trainerteam am Spielfeldrand einen umfangreicheren Blick auf das Spiel liefern. Darüber hinaus steht vor der Bayern-Bank bei jeder Partie ein iPad. Was darauf zu sehen ist, verriet Nagelsmann nach dem Pokal-Spiel beim Bremer SV: „Wir schauen keine Netflix-Serien. Wir sehen einzelne Spielsituationen, bei denen wir einige Erkenntnisse bekommen können. Es ist, glaube ich, fünf Sekunden zeitversetzt.“
App-Pflicht für FC-Bayern-Spieler: Technik Freak Julian Nagelsmann hat einiges vor
Das iPad spielt aber auch im Trainingsalltag eine große Rolle für den Fußballlehrer. „Wir bekommen die Daten auf iPads und analysieren sie nach den Trainingseinheiten auf unseren Laptops“, erklärt Nagelsmann und denkt auch in diesem Fall schon an die Zukunft: „Ich habe aber nicht den größten Einfluss, wenn ich die Daten erst nach der Trainingseinheit bekomme und nicht schon währenddessen. In dem Moment, in dem ich die Einheit mal unterbreche und meine Spieler verbessern möchte, wäre es toll, die Daten sofort zu haben. Das wäre ein großer Schritt für die Zukunft.“ Was für das Münchner Star-Ensemble unter Nagelsmann ebenfalls neu ist: Es gibt eine App-Pflicht für alle Spieler. Sämtliche Bayern-Kicker mussten die App mit dem Namen „Hudl“ installieren.
FC Bayern-Trainer Julian Nagelsmann: Persönliche Gespräche „immer noch das Wichtigste“
Nagelsmann verwendet diese Technik in erster Linie darum, um seine Ansprachen für die Spieler ständig online abrufbar zu machen. So kamen die EM-Fahrer bereits in den Genuss der ersten Nagelsmann-Ansprache, noch bevor sie an die Säbener Straße zurückkehrten – nur eben digital.
Obwohl man Nagelsmann also getrost als Technik-Freak bezeichnen kann, kommt bei ihm die menschliche Komponente nicht zu kurz. Darauf legt er auch großen Wert: „Das Gespräch mit dem Spieler und das Gefühl des Trainers sind immer noch das Wichtigste.“ (pk, bok)
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