Qualifikation für Katar: Messi kann fünfte WM-Teilnahme planen, Vidal fliegt nach Kung-Fu-Tritt - DER SPIEGEL
Keine Tore und trotzdem Sieger: Nach dem 0:0 gegen Brasilien ist auch Argentinien die WM-Teilnahme nicht mehr zu nehmen. Spannend wird es dagegen beim Kampf um die verbliebenen zwei Plätze in der Südamerika-Qualifikation.
Trotz eines uninspiriert agierenden Superstars Lionel Messi hat Südamerika-Meister Argentinien dank eines 0:0 im Clásico gegen Brasilien die Qualifikation zur WM-Endrunde 2022 in Katar vorzeitig geschafft. In der Provinzstadt San Juan zeigte aber auch die als Spitzenreiter ebenfalls bereits qualifizierte Seleção ohne den verletzten Star Neymar mehr Kampf als Klasse.
In einem sehr intensiven Spiel waren beide Teams zu wenig Torchancen gekommen. Der Stimmung tat dies jedoch wenig Abbruch: Stundenlang hatten die Fans in den vergangenen Tagen Schlange gestanden, um eine Eintrittskarte zu ergattern und freuten sich, den zuletzt verletzten Messi live in Aktion zu sehen.
Argentinien hat bei vier Spieltagen vor Schluss der Qualifikation, bei der sich die ersten vier Teams für Katar qualifizieren, nun zwölf Punkte Vorsprung auf die punktgleichen Tabellenvierten und -fünften Kolumbien und Peru und eine deutlich bessere Tordifferenz. Da Kolumbien und Peru aber noch gegeneinander spielen und beide dadurch diese zwölf Punkte nicht mehr aufholen können, hat Argentinien mindestens Platz vier sicher.
Die Argentinier haben zudem ein Spiel weniger als die Konkurrenz und auch dort noch die Chance, zu punkten. Messi kann damit für seine fünfte WM-Teilnahme planen.
Rote Karte schon nach zwölf Minuten
Unrühmlicher Höhepunkt des 14. Spieltages war bei der Partie Chile gegen Ecuador ein Kung-Fu-Flug des Ex-Bundesliga-Profis Arturo Vidal, der den zum Kopfball hochgesprungenen Ecuadorianer Félix Torres noch mit den Stollen im Gesicht traf und nach nur zwölf Minuten Rot sah. Der 34-Jährige von Inter Mailand trug damit die Schuld an der 0:2 (0:1)-Niederlage Chiles, das nach zuletzt drei Siegen gerade wieder Hoffnungen auf die WM-Teilnahme hatte.
Diese Aktion von Arturo Vidal brachte ihm Rot
Foto: Marcelo Hernandez / POOL / EPA
Weil auch der zweimalige Weltmeister Uruguay beim 0:3 (0:2) in Bolivien und Kolumbien mit einer Nullnummer daheim gegen Paraguay patzten, staut es sich hinter Brasilien (35 Punkte), Argentinien (29), nun 27 Spiele ohne Niederlage, und dem Überraschungsdritten Ecuador (23).
Für Kolumbien (17), das derzeit als Vierter das letzte Direktticket zur WM innehält, war es bereits das fünfte Spiel in Folge ohne Tor, vier davon endeten 0:0. Uruguays Bilanz aus den letzten fünf Partien ist noch schlechter: gerade einmal ein Punkt und auch nur ein Tor. Und so hoffen Topstürmer Luis Suárez und seine Urus-Kollegen (16) vorerst auf Platz fünf, der sie wie 2002, 2010 und 2014 über den Umweg Playoffs zur WM bringen könnte.
Dort steht nun Peru (17), das seine Pflicht mit einem 2:1 (1:0) bei Schlusslicht Venezuela erfüllte. Bis zum Tabellenachten Bolivien sind es aber nur zwei Zähler. Noch vier Runden stehen auf dem Programm, die nächste am 27. Januar. Für Brasilien und Argentinien hat die Anfang September nach fünf Minuten abgebrochene Partie noch ein Nachspiel.
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